Anna Gandler und Anna Juppe haben zum Auftakt des Biathlon-Heimweltcups in Hochfilzen im Sprint die Top-Ten nur knapp verpasst! Gandler landete am Freitag an der elften Stelle. Die ebenfalls fehlerfreie Juppe schaffte als 13. ihr mit Abstand bestes Ergebnis. Lisa Hauser wurde mit zwei Strafrunden nur 41. Die ersatzgeschwächten ÖSV-Männer liefen weit an den Spitzenplätzen vorbei. Die Siege trugen Ingrid Landmark Tandrevold und Tarjei Bö aus Norwegen davon.
Gandler zeigte sich am Schießstand gegenüber dem Saisonauftakt deutlich verbessert, in der Loipe lief es jedoch nicht ganz nach Wunsch. „Ich habe die Nerven bewahrt, ich kann das Schießen ja doch noch. Leider ist das Laufen nicht so aufgegangen, ich war heute wirklich müde“, sagte die 22-jährige Tirolerin. Da für sie der zweite Wettkampftag stets besser laufe, nehme sie in der Verfolgung am Samstag ein einstelliges Ergebnis ins Visier. Auf die besten sechs fehlen 20 Sekunden.
„Es gibt keine Ausreden - da sind einfach Fehler passiert!“
Anders als die im März schon einmal auf Rang sieben gelandete Gandler drang die 24-jährige Juppe vor 6000 Fans erstmals in diese Sphären vor. „Das ist ein ganz besonderer Tag für mich. Ich bin noch nie mit null Fehlern durchkommen, damit hätte ich nicht gerechnet - genial“, jubelte die frühere Langläuferin. Ex-Weltmeisterin Hauser musste sich hingegen über zwei Stehendfehlschüsse ärgern. „Ich habe meinen Rhythmus nicht ganz so durchziehen können, das ist extrem schade. Es gibt keine Ausreden, weder in der Spur noch am Schießstand - da sind einfach Fehler passiert“, meinte die routinierte Tirolerin. Vor der mehrfachen Weltcup-Siegerin lag auch noch Tamara Steiner als 36.
„Es war sehr zäh, irgendwann wird die Belastung enorm groß!“
Im Männer-Sprint schoss der an Rückenproblemen laborierende David Komatz fehlerfrei, mit deutlichem Rückstand in der Loipe reichte es aber nur zu Platz 19. Auch Felix Leitner kam ohne Strafrunde durch, als 29. war er noch langsamer als Komatz. Der nach den krankheitsbedingten Ausfällen von Simon Eder (Halsschmerzen) und Magnus Oberhauser (Corona) als dritter ÖSV-Vertreter gestartete Patrick Jakob verfehlte als 90. die Verfolgung der besten 60 um Längen. Komatz quälte sich mit Bandscheibenbeschwerden durch den Sprint. „Es war sehr zäh, irgendwann wird der Druck auf die Bandscheiben enorm groß. Umso mehr freut es mich, dass die Leistung ganz ansprechend war“, meinte der Steirer.
Der Verzicht auf die Heimbewerbe sei trotz der Rückenprobleme keine Option gewesen. „Zurzeit sind wir personell dünn aufgestellt, und ich stelle mich gerne in den Dienst der Mannschaft. Ich bin mir nicht zu schade, dass ich trotz Schmerzen an den Start gehe.“ Eine längere Auszeit für eine etwaige Operation könne er sich nicht erlauben. „Ich habe nicht die Zeit, dass ich sechs Woche pausiere. Ich werde am Sonntag 32, und ich sehe es so: Ich muss so lange durchbeißen, wie es geht“, sagte Komatz. Sein Antreten in der Verfolgung ließ er vorerst noch offen, an der Staffel wolle er jedenfalls teilnehmen.
Norweger schlugen stark zurück
Die Norweger schlugen nach dem für ihre Ansprüche durchwachsenen Auftakt in Östersund zurück. Bö feierte 4,9 Sekunden vor Landsmann Sturla Holm Laegreid seinen 13. Einzelerfolg. In Tirol war er zuletzt 2011 ebenfalls in einem Sprint siegreich gewesen. „Ich habe viele gute Erinnerungen an Hochfilzen. Es ist schwierig zu gewinnen, deshalb genieße ich jeden Sieg“, sagte der 35-Jährige. Tandrevold gab an, dass sie es Bö unbedingt nachmachen wollte. „Wir schießen und laufen oft ungefähr gleich. Das war ein sehr guter Tag für uns zwei“, meinte die bei ihrem zweiten Weltcup-Erfolg ebenfalls 4,9 Sekunden vor der Schwedin Elvira Öberg siegreiche Tandrevold.
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