Minister ist ratlos

Impfstoff, Medikamente: Chaos bei Grippe und Covid

Politik
09.12.2023 06:00

Aus der Pandemie nichts gelernt: Es fehlen Impfstoffe und Medikamente gegen Grippe und Corona.

„Das müssen wir nächstes Jahr anders machen.“ Mit diesen Worten kommentiert das Gesundheitsministerium das derzeitige Chaos bei Impfungen und Medikamenten sowohl gegen die Grippe als auch gegen Corona. Man möchte meinen, in drei Corona-Jahren habe man etwas gelernt. Stattdessen steht Österreich seit Beginn der Grippe- und Covid-Saison vor einem Durcheinander.

Im September und Oktober fehlten zunächst die Corona-Impfstoffe. „Bei uns haben schon die Patienten angerufen und wollten wissen, ab wann sie sich impfen können. Aber wir wussten nicht einmal, welcher Impfstoff kommen wird“, erzählt eine praktische Ärztin aus Wien-Ottakring der „Krone“.

Das Ressort von Minister Rauch hat keine schlüssige Erklärung für das Missmanagement. (Bild: Alois Huemer, SEPA.Media, krone.at)
Das Ressort von Minister Rauch hat keine schlüssige Erklärung für das Missmanagement.

Minister hat keine Erklärung für den Engpass
Das mit der Corona-Impfung funktioniere inzwischen ganz gut. Dafür gibt es jetzt Engpässe sowohl bei der Grippe-Impfung als auch beim Covid-Medikament Paxlovid. Im Ministerium kann man sich die Probleme nicht erklären, man geht von einem „Verteilungsproblem“ aus.

Laut den Daten des Ressorts müsste genug Paxlovid im Land sein. „Wir haben 180.000 bestellt. Im Oktober hatten wir die Information, dass 75.000 noch vorhanden sind. Bei einem Verbrauch von 5000 bis 15.000 pro Monat hätten wir damit locker über den Winter kommen müssen.“ Die Probleme bei der Grippe-Impfung sind ähnlich. Während sie viele Ärzte nicht bekommen, ist sie in den Apotheken zwar verfügbar, kostet dort aber das Sechsfache!

Grippe-Impfung kostet in der Apotheke 41 Euro
„Bei mir in der Ordination gäbe es die Impfung um sieben Euro“, sagt die Wiener Ärztin. Dieser Selbstbehalt sei zwar eine ärgerliche Zusatzbürokratie - im Vorjahr war die Grippe-Impfung gratis. „Aber ich bekomme sie nicht und muss die Patienten, die sie unbedingt haben wollen, in die Apotheke schicken. Dort kostet sie 41 Euro.“

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