Das Lamento bei den „glühenden Europäern“ in Politik und Medien war in diesen Tagen groß.
Die jüngste Umfrage des sogenannten Eurobarometers hat nämlich ergeben, dass nur knapp 40 Prozent der Österreicher meinen, dass „die EU im Großen und Ganzen eine gute Sache“ sei. Damit würden wir wieder einmal an letzter Stelle in Sachen EU-Befürwortung stehen, sogar noch weit hinter Viktor Orbáns Ungarn.
EINERSEITS ist das ja keineswegs unverständlich. Als Nettozahler werden wir ständig zur Kasse gebeten und das Versagen Brüssels in wesentlichen politischen Fragen wie etwa der Migrationspolitik oder der gemeinsamen Inflationsbekämpfung liegt auf der Hand.
Stattdessen sind wir mit einem geradezu unerträglichen Regulierungswahn der EU konfrontiert, mit zahllosen, häufig ziemlich sinnentleerten Vorschriften und Verboten.
ANDERERSEITS ergeben die Umfragen aber auch, dass etwa zwei Drittel der Österreicher grundsätzlich für die europäische Integration und mit Sicherheit gegen einen „Öxit“, also gegen einen Austritt aus der EU wären.
Diese sich scheinbar widersprechende Haltung der Alpenrepublikaner bedeutet aber nur, dass wir grundsätzlich für Europa sind, allerdings großen Reform- und Verbesserungsbedarf in der EU sehen.
Damit aber sind die Österreicher aber keine EU-Skeptiker und mit Sicherheit keine Europa-Gegner, sondern nur so etwas wie EU-Realisten.
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