Pfarren in Salzburg

Pfarrer möchte niemanden in die Kirche zwingen

Salzburg
09.12.2023 17:28

In Salzburg fand der deutsche Priester Frank Cöppicus-Röttger eine zweite Heimat. Seit 2013 kümmert er sich um die Gläubigen in Radstadt.

Er ist gekommen, um zu bleiben: Pfarrer Frank Cöppicus-Röttger hat in Salzburg seine zweite Heimat gefunden. Doch obwohl der gebürtige Deutsche bereits seit mehr als 20 Jahren in Salzburg lebt und seit zehn Jahren in der Pfarre Radstadt arbeitet, fällt er nicht nur mit seinem Dialekt im Innergebirg auf. Auch seine direkte Art eckt bei manchen Einheimischen an.

Etwa 10.000 historische Bücher beherbergt der Geistliche im Pfarrhof. Das Älteste stammt aus dem Jahr 1530. (Bild: Gerhard Schiel)
Etwa 10.000 historische Bücher beherbergt der Geistliche im Pfarrhof. Das Älteste stammt aus dem Jahr 1530.

So nehmen einige Radstädter am Sonntag den Weg nach Altenmarkt auf sich, um dort die Messe zu besuchen. Auch, weil die Predigten des Altenmarkter Pfarrers Josef Hirnsperger kürzer sind als die von Cöppicus-Röttgern. Zudem verändere er bei kirchlichen Festen auch gerne mal die musikalische Umrahmung. Denn: Zu modern und „weltlich“ dürfen die Lieder in der Kirche nicht sein.

Vereinswesen wird im Pongau groß geschrieben
Nach seiner Ausbildung in der Landeshauptstadt zog es den 56-Jährigen in den Pongau. Nach Flachau folgte für acht Jahre das Gasteinertal. Seit 2013 ist er für Radstadt, Forstau und Untertauern zuständig.

Der Pfarrer spricht gerne über sein Leben und seinen Glauben - nicht nur mit der „Krone“, sondern auch im „Radio Maria“ (Bild: Gerhard Schiel)
Der Pfarrer spricht gerne über sein Leben und seinen Glauben - nicht nur mit der „Krone“, sondern auch im „Radio Maria“

Bereits als Bub wollte Cöppicus-Röttgern Priester werden. „Ich war schon immer fasziniert von Gott“, sagt er und erzählt, dass in seiner Heimat Arnsberg-Neheim-Hüsten fast jeder in die Kirche ging. Aus Tradition und Pflichtbewusstsein hätten sich viele auf den Weg in die Kirche gemacht. Heute sei das anders, auch in Radstadt. Vor allem die Jüngeren bleiben aus. „Es ist schwierig geworfen, junge Menschen für den Glauben und die Kirche zu begeistern. Viele denken über Gott nach, aber die Einflüsse von außen wirken dagegen“, sagt der Pfarrer. „Aber wir werden niemanden in die Kirche zwingen können und das wollen wir auch nicht.“

Junge zieht es in Vereine
Zwar sind zu den hohen Feiertagen die Kirchenbänke gut gefüllt, aber an den normalen Sonntagen sieht es anders aus. Da sind die Reihen schütterer besetzt. Eine Erklärung: Die jungen Radstädter zieht es mehr in die Vereine als in die Kirche.

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