Absagen im alpinen Ski-Weltcup da wie dort: Der Männer-Slalom in Val d‘Isere und der Super-G der Frauen in St. Moritz fielen am Sonntag den äußeren Bedingungen zum Opfer. Regen und Schneefall wirkten so heftig auf die Pisten ein, dass die Voraussetzungen für einen fairen und sicheren Abschluss des Speed-Triples der Frauen in St. Moritz sowie das zweite Technik-Rennen der Männer in Frankeich nicht möglich waren.
Es ist die siebente Absage (Männer) respektive dritte (Frauen) im laufenden Weltcup, geschlechterübergreifend kamen in dieser Saison nur elf von 21 Rennversuchen in die Wertung. In St. Moritz waren es die Neuschneemengen, die nicht rechtzeitig aus der Piste geschafft werden konnten. In Val d‘Isere ging die Absage des Torlaufs nicht diskussionslos über die Bühne.
Absage vermeidbar?
ÖSV-Cheftrainer Marko Pfeifer übte Kritik an der Pistenpräparierung. „Wenn man früh genug eine gute Grundpräparation hat mit einem 20-Zentimeter-Eisstock, dann sollte eine Rennabsage nicht passieren.“ Das fehlte seiner Meinung nach in Savoyen. Nach nächtlichem Sturm und Regen hätte Schneefall die Piste abisoliert. „Jetzt haben wir einen ziemlichen Knollenhaufen auf der Piste. Da heute zu fahren war unmöglich“, erklärte Pfeifer.
„Wir hätten eigentlich schon gedacht, dass es funktioniert. Aber ich war nicht auf der Piste, sie werden schon wissen, was sie machen“, meinte Manuel Feller. Er versuchte sich im Positivdenken. „Zumindest liegt Schnee, es ist nicht rundherum grün, das haben wir letztes Jahr auch schon anders gehabt. Die Stimmung passt, wir blicken voraus.“
All der guten Dinge sind drei
Im Männer-Weltcup gab es mit Feller (Slalom/Gurgl) und Marco Odermatt (RTL/Val d‘Isere) bisher nur zwei Sieger. Nun ruft Südtirol mit einem Monsterprogramm von fünf Rennen in fünf Tagen. In Gröden erfolgt kommende Woche nach Zermatt/Cervinia und Beaver Creek der dritte Versuch des Speed-Openings, zwei Abfahrten und ein Super-G sind geplant. Danach geht es mit zwei Riesentorläufen in Alta Badia weiter.
„Speed-Modus einschalten“
Marco Schwarz wird nach einem „megacoolen“ zweiten Platz im Riesentorlauf am Samstag „mit einem positiven Gefühl“ und als Gesamtweltcupführender anreisen. „Jetzt heißt es wieder Speed-Modus einschalten. Ich freue mich auf die Kamelbuckel und die Ciaslat.“
Die Frauen fuhren in der Schweiz immerhin zwei Rennen, mit Sofia Goggia (Super-G) und Mikaela Shiffrin (Abfahrt) wurden die ersten Saisonsiegerinnen im schnellen Metier gekürt. Aus österreichischer Sicht überzeugte vor allem Cornelia Hütter mit den Plätzen zwei und vier. Auch Stephanie Venier und Mirjam Puchner mischten mit je zwei Top-Ten-Platzierungen vorne mit. Im Eiltempo geht es weiter. Kommenden Samstag ist in Val d‘Isere eine Abfahrt geplant, Sonntag ein Super-G.
Hütter nahm die Kunde der Absage doch verwundert auf. „Wir haben schon gewusst, dass Schnee kommt, aber St. Moritz ist immer so auf Zack mit den Helfern, das ist ein super Komitee.“ Die angeführten Sicherheitsbedenken seien freilich zu akzeptieren. „Es heißt Energie sammeln und nächste Woche in Val d‘Isere bereit zu sein.“ Stephanie Venier nahm es ebenso pragmatisch: „Sicherheit geht vor.“
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