Umstände ungeklärt
Sechs Palästinenser in israelischer Haft gestorben
Etwas mehr als zwei Monate sind seit dem Hamas-Terrorüberfall auf israelische Zivilisten vergangen. Israels Armee beantwortet das Blutbad mit aller Härte, ist nach tagelangem Bombardement in den Gazastreifen einmarschiert und hat Hunderte Personen festgenommen. In einem Zeitungsbericht wird nun behauptet, dass bisher in israelischer Haft sechs Palästinenser unter ungeklärten Umständen ums Leben gekommen seien.
Die israelische Gefängnisbehörde teilte am Sonntag mit, die Todesfälle würden untersucht, die Prüfung sei aber noch nicht abgeschlossen. Die Zeitung „Haaretz“ hatte geschrieben, vier Palästinenser seien in Gefängnissen in Israel und zwei in Militärhaft gestorben.
Leichen mit Anzeichen von Gewalteinwirkung
Mindestens zwei der Leichen sollen Anzeichen von Gewalteinwirkung aufgewiesen haben. Die israelische Gefängnisbehörde hatte in ihren regelmäßigen Mitteilungen über den Tod palästinensischer Häftlinge am 23. und 24. Oktober sowie am 13. und 18. November Angaben zu Todesfällen gemacht. Es hieß jeweils, die Umstände des Todes würden untersucht.
Palästinensische Organisationen, die Häftlinge unterstützen, bestätigten den Bericht. Andere palästinensische Häftlinge hatten sich demnach über Gewalt gegen sie beschwert. Ähnliche Vorwürfe kamen vonseiten palästinensischer Häftlinge, die im Rahmen eines Deals zwischen Israel und der islamistischen Hamas freigekommen waren. Diese wurden jedoch von der Gefängnisbehörde zurückgewiesen.
Gebrochene Rippen und Prellungen bei totem 33-Jährigen
„Haaretz“ schilderte den Fall eines 33-Jährigen aus dem Westjordanland, der am 13. November gestorben war. Bei einer Autopsie habe ein Arzt der israelischen Organisation Ärzte für Menschenrechte Prellungen am Brustkorb und anderen Körperteilen sowie gebrochene Rippen festgestellt. Die Todesursache sei jedoch noch unklar.
Israels rechtsextremer Polizeiminister Itamar Ben-Gvir setzt sich schon seit Längerem für eine Verschärfung der Haftbedingungen von Palästinensern in israelischen Gefängnissen ein. Zuletzt erteilte er die Anweisung, nach dem Massaker der Hamas am 7. Oktober festgenommene Terroristen in einem unterirdischen Flügel einer israelischen Haftanstalt unterzubringen.
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