Die früher als Twitter bekannte Online-Plattform X hat das Konto des US- Verschwörungstheoretikers Alex Jones entsperrt. „Das Volk hat gesprochen und so soll es sein“, schrieb X-Eigentümer Elon Musk am Sonntag als Reaktion auf eine Umfrage vom Vortag, ob das Jones-Konto wieder eingerichtet werden soll. Knapp zwei Millionen Stimmen wurden abgegeben, wobei etwa 70 Prozent für die Rückkehr von Jones stimmten.
Twitter hatte Jones und seine Website Infowars 2018 wegen Verstößen gegen die Verhaltensrichtlinien der Plattform dauerhaft gesperrt. Zuvor hatten bereits Apple, YouTube und Facebook Jones mit einer ähnlichen Begründung auf ihren Online-Plattformen abgeschaltet.
Nach Musks Ankündigung war das Konto auf X wieder erreichbar. Zu sehen war der letzte Post vom 6. September 2018, also dem Tag, an dem das Konto gesperrt worden war. Eine weitere Stellungnahme von X oder Jones lag zunächst nicht vor.
Schulmassaker verharmlost
Alex Jones hatte Verschwörungstheorien über den Amoklauf eines 18-Jährigen an der Sandy-Hook-Grundschule in Texas verbreitet und wurde im vergangenen Jahr dazu verurteilt, wegen Verleumdung und der Verbreitung von Lügen in dem Zusammenhang fast 1,5 Milliarden Dollar (rund 1,39 Milliarden Euro) Schadenersatz an die Angehörigen der Opfer zu zahlen.
Er hatte behauptet, die Opfer seien Schauspieler, die den Amoklauf als Teil eines Regierungskomplotts inszeniert hätten, um die Waffenrechte der US-Bürger einzuschränken und die Waffen einzuziehen. Bei dem Amoklauf wurden 20 Kinder und sechs Beschäftigte der Schule erschossen.
Rückkehr der Rechten und Schwurbler
Seit der Übernahme von Twitter durch Musk im vergangenen Jahr wurden zahlreiche gesperrte Konten auf dem inzwischen in X umbenannten Kurznachrichtendienst wiederhergestellt, darunter auch das von Ex-US-Präsident Donald Trump. Musk hat die Moderation von Inhalten reduziert und steht in der Kritik, Hass und Hetze auf der Plattform zuzulassen.
Zahlreiche Werbegroßkunden haben in diesem Zusammenhang X den Rücken gekehrt. Musk ist zudem selbst wegen eigener umstrittener politischer Äußerungen auf X unter Druck geraten. Kritiker werfen ihm Unterstützung rechtspopulistischer oder sogar teils rechtsextremer Positionen vor.
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.