Schwimm-Sensation

„Oh shit“: Reitshammer gewinnt EM-Goldmedaille

Sport-Mix
10.12.2023 17:10

Bernhard Reitshammer hat bei den Kurzbahn-Schwimm-Europameisterschaften in Otopeni sensationell Gold über 100 m Lagen gewonnen. Der Tiroler war im Finale am Sonntag mit der neuen österreichischen Rekordzeit von 51,39 Sekunden der Schnellste, hinter ihm landeten der Schweizer Noe Ponti und der Grieche Andreas Vazaios. Heiko Gigler belegte in 52,31 den sechsten Platz. Felix Auböck wurde im 800-m-Kraul-Finale wie zuvor über die 400 m nur Siebenter.

2021 hatte Reitshammer bei der Kurzbahn-EM in Kasan schon Bronze über die 100 m Lagen gewonnen. Im selben Jahr schwamm Auböck in Abu Dhabi auf der Kurzbahn zum WM-Titel über 400 m Kraul - bis zum Coup von Reitshammer blieb er der letzte österreichische Schwimmer, der bei einem Großereignis Gold gewann.

Bernhard Reitshammer (mi.), Noe Ponti (li.) und Andreas Vazaios (Bild: GEPA pictures)
Bernhard Reitshammer (mi.), Noe Ponti (li.) und Andreas Vazaios
Bernhard Reitshammer (re.) und Heiko Gigler (Bild: GEPA pictures)
Bernhard Reitshammer (re.) und Heiko Gigler
Bernhard Reitshammer (Bild: GEPA pictures)
Bernhard Reitshammer

„Oh shit, das kann gut werden!“
„Das ist wirklich unglaublich. Es ist ein echt gutes Gefühl. Einfach nur happy“, sagte Reitshammer. „Gold hat natürlich einen ganz großen Stellenwert. Meine erste Medaille ist auch etwas Besonderes, aber Gold ist doch noch einmal eine Klasse höher“, betonte er. „Wie ich dann bei der Wende Rücken auf Brust gesehen habe, dass ich doch nicht so weit zurück liege, habe ich gedacht: Oh shit, das kann gut werden. Bei Brust auf Kraul habe ich gedacht, jetzt nur noch Vollgas, und es hat funktioniert.“

Nicht ungelegen kam dem 29-Jährigen die Disqualifikation von Thomas Ceccon im Halbfinale. Dem mehrfachen Welt- und Europameister aus Italien war ein Wendefehler zur Last gelegt worden. Der Brite Joe Litchfield, der im Semifinale in 52,16 die schnellste Zeit geschwommen war, konnte sich nicht mehr entscheidend steigern. Er erreichte nur den fünften Platz.

„Solche Erfolge beflügeln natürlich!“
„Das ist etwas ganz Besonderes, und es war auf jeden Fall ein Karriereziel von mir“, sagte Reitshammer nach der Siegerehrung und dem Lauschen der Bundeshymne. „Mit der Verarbeitung geht das, glaube ich, nicht so schnell.“ Gold gäbe einen unglaublichen Motivationsschub Richtung Olympia. „Solche Erfolge beflügeln natürlich. Es ist der nächste Schritt Richtung Paris. In einer Woche starte ich in Györ über 100 Brust und werde versuchen, dort das Olympia-Limit zu schwimmen.“ Reitshammer sorgte damit für die zweite OSV-Medaille bei den Europameisterschaften in Rumänien. Am Samstag hatte Lena Kreundl Bronze über 200 m Lagen gewonnen.

Krauler Auböck blieb am Sonntag auch über die 800-m-Distanz ohne Edelmetall. Nach starkem Beginn fiel der Niederösterreicher weiter und weiter zurück und blieb schließlich in 7:38,26 mehr als sechs Sekunden über seiner persönlichen Bestzeit. „Ich bin schon enttäuscht, aber ich bin in der Lage, das zu verarbeiten und dann wieder weiterzumachen“, sagte Auböck. Man habe an den Ergebnissen zuletzt gesehen, dass er aktuell nicht in bester Form sei. „Ich weiß, wo es hapert. Auf alle Fälle ist das wichtig, weil in zwei Monaten ist schon die WM und jetzt sehe ich ganz genau, woran ich arbeiten muss.“Gold holte sich der Ire Daniel Wiffen mit einer Fabelzeit: Er verbesserte den Weltrekord auf 7:20,46.

Opatril schied im Vorlauf aus
In der Früh-Session war am Sonntag nur eine Österreicherin am Start. Lena Opatril schwamm über 400 m Freistil in 4:12,72 Minuten auf Rang 19 und schied im Vorlauf aus.

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(Bild: KMM)



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