Kreibich-Vorschlag

Grüne Kritik an Plänen zum Generationenkredit

Salzburg
11.12.2023 06:30

Drei Monate vor der Bürgermeisterwahl brachte ÖVP-Kandidat Florian Kreibich einen neuen Wohnvorschlag ins Spiel - die „Krone“ berichtete. Speziell von der Bürgerliste um Anna Schiester gab es darauf aber eine klare Antwort.

Exakt drei Monate vor der Gemeinde- und Bürgermeisterwahl in Salzburg am 10. März hatte Florian Kreibich in der „Sonntagskrone“ den so genannten Generationenkredit vorgeschlagen. Die Idee: Der Eigentumserwerb wird wegen hoher Preise und der neuen Kreditvergaberichtlinien immer beschwerlicher.

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Das ist nur eine kleine Stellschraube, aber es ist zumindest eine, um Eigentum erschwinglicher zu machen.

(Bild: ÖVP)

Florian Kreibich, ÖVP

Ein Kredit über 60 Jahre und länger könnte Abhilfe schaffen. Der ÖVP-Stadtbürgermeisterkandidat verwies dabei auf Modelle in der Schweiz und Schweden, wo Erben die Kredite weiterbedienen. Die monatliche Belastung falle somit geringer aus. Kreibich hielt gestern abermals fest: „Das ist nur eine kleine Stellschraube, aber es ist zumindest eine, um Eigentum erschwinglicher zu machen.“

Anna Schiester (Bürgerliste - Grüne) will den Wohnfokus auf geförderte Mietwohnungen und Mietwohnkauf legen (Bild: Tschepp Markus)
Anna Schiester (Bürgerliste - Grüne) will den Wohnfokus auf geförderte Mietwohnungen und Mietwohnkauf legen

Für KPÖ Plus-Mann Kay Dankl und Anna Schiester (Bürgerliste/Die Grünen) saust Kreibichs Vorschlag an den wahren Problemen beim immer größer werdenden Wahlkampfthema Wohnen vorbei.

Schiester meint dazu: „Der Fokus ist falsch gesetzt. Wir können auf Stadtebene etwas bei geförderten Mietwohnungen und Mietkaufwohnungen tun. Da haben wir einen Hebel in der Hand. Wenn wir schon über Eigentum reden wollen, dann bitte über vernünftige Mietkaufmodelle. Die Antwort auf die Probleme kann doch nicht ernsthaft sein, dass wir uns über unsere Lebenszeit hinaus auf Kosten der Kinder verschulden!“

Landesregierung stellt Wohnbaunovelle vor
Unterdessen hat die Landesregierung ein neue Wohnbaunovelle vorgestellt, die im Jänner beschlossen werden soll. Die Kernpunkte des „Wohnbaupakets 24“, das dem starken Rückgang in der Baubranche entgegenwirken soll: Eine Erhöhung der Einkommensgrenzen in der Kaufförderung um 20 Prozent sowie eine Erhöhung der Grundbeträge um 10.000 Euro, eine Anhebung der Kaufpreisgrenzen sowie eine Erhöhung und Erweiterung der Wohnbauhilfe.

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Zukünftig erhalten damit mehr Menschen eine höhere Wohnbeihilfe, vor allem wachsende Familien und Alleinerzieher

(Bild: Andreas Tröster)

Martin Zauner, FPÖ

Wohneigentum in Salzburg ist zum Luxusgut geworden (Bild: Tschepp Markus)
Wohneigentum in Salzburg ist zum Luxusgut geworden

Zudem gibt es eine unbefristete Verlängerung der erhöhten Fördersätze im geförderten Mietbau. „Zukünftig erhalten damit mehr Menschen eine höhere Wohnbeihilfe, vor allem wachsende Familien und Alleinerzieher“, erklärt Landesrat Martin Zauner (FPÖ).

Der Zinseszins ist ein Teufel, Kommentar
 Immer weniger Salzburger haben das Geld zum Kauf einer Immobilie. Ein Generationenkredit, an dem zwei oder gar drei Generationen mitwirken, verspricht Linderung. Man könnte aus der Miete ins Eigentum kommen, das Geld bliebe in der Familie. Keine schlechte Idee. Die Rechnung aber geht nur auf, wenn die Teuerung eingebremst wird und die Kreditzinsen massiv sinken - sonst wird der Zinseszins zum Teufel! Bei einem Zinssatz von rund fünf Prozent im Zuge einer 60-jährigen Laufzeit beträgt die Gesamtbelastung bei einem Kreditbetrag von 500.000 Euro am Ende 1,5 Millionen Euro.  

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