Greta ist nicht allein
Auch Klima-Netzwerk wirft Israel Völkermord vor
Groß war das Entsetzen, als Klima-Ikone Greta Thunberg und weitere Mitglieder des schwedischen Ablegers der Klimaschutzgruppe Fridays for Future Israel Völkermord im Gazastreifen vorwarfen. Es wurde stets betont, dass es sich um „Einzelmeinungen“ handle, nicht um die Position der Gruppe. Nun haben aber zahlreiche Klimaschutzorganisationen in einer gemeinsamen Presseerklärung ähnliche Kritik geäußert.
Das sogenannte Climate Action Network, das sich aus rund 1900 Gruppen bzw. Organisationen in mehr als 130 Ländern weltweit zusammensetzt, hat der israelischen Regierung den Negativpreis „Fossil des Tages“ verliehen. „Das Handeln Israels zielt darauf ab, das palästinensische Volk durch den sich entfaltenden Völkermord und ethnische Säuberung zu eliminieren“, erklärte das Netzwerk am Sonntag zu militärischen Vorgehen Israels gegen die Terrororganisation Hamas.
Hamas wird in Erklärung nicht erwähnt
Der „Konflikt“ habe bereits das Leben von 7000 palästinensischen Kindern gekostet. Israel habe in den vergangenen zwei Tagen Kliniken bombardiert und dabei umliegende Zelte von Flüchtlingen verbrannt, inklusive deren Bewohnern, hieß es weiter. Die islamistische Hamas, die den Krieg mit einem Überfall auf Israel am 7. Oktober ausgelöst hatte, wird in der Mitteilung nicht erwähnt.
„Müssen alle imperialistischen Unterdrückungssysteme abbauen“
Zudem stand in der Mitteilung: „Die Befreiung der Palästinenser steht in direktem Zusammenhang mit der Befreiung aller indigenen Völker. Um die Grundursache der Klimakrise anzugehen, müssen wir die imperialistischen, kolonialistischen und kapitalistischen Unterdrückungssysteme verstehen, bekämpfen und abbauen.“ Und weiter: „Für die Absicht des Völkermords verleihen wir Israel das ,Fossil des Tages‘.“
Greenpeace Österreich distanziert sich von Schreiben
Der österreichische Ableger von Greenpeace distanzierte sich „von sämtlichen Aussagen“ des Climate Action Network in Zusammenhang mit der Verleihung des Negativpreises. Laut Sprecher Sebastian Theissing-Matei hat sich Greenpeace International gegen eine Verleihung an Israel ausgesprochen.
Der Gaza-Krieg spielt auch auf der UN-Klimakonferenz in Dubai mit ihren 97.000 Teilnehmern eine Rolle. Bei Protesten auf dem Gelände wird der Konflikt immer wieder thematisiert.
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