Die Infektionszahlen bei der Keuchhusten-Epidemie in Kroatien steigen an. Kroatien meldet die höchste Zahl an Keuchhusten-Erkrankungen seit 40 Jahren. Auch in Österreich sind die Zahlen aktuell fünfmal so hoch wie im Vorjahr.
In diesem Jahr wurden in Kroatien bereits über 2300 Fälle der hochansteckenden Atemwegserkrankung verzeichnet, wie das staatliche Institut für öffentliche Gesundheit (HZJZ) am Montag mitteilte. Dies sei die höchste Zahl der Keuchhusten-Erkrankungen in den letzten 40 Jahren, hieß es laut Medienberichten.
Die Gesundheitsbehörden, die schon vor Wochen vor der Keuchhusten-Epidemie warnten, schlugen erneut Alarm. Die höchste Zahl der Infizierten gibt es derzeit in der Hauptstadt Zagreb, gefolgt von der Küstenstadt Split in Dalmatien. Betroffen sind vor allem Kinder im Alter von zehn bis 14 Jahren, hieß es.
Auch in Österreich steigen die Zahlen
Auch in Österreich gab es heuer bereits mehr als fünfmal so viele Fälle wie im gesamten Jahr 2022. Heuer waren es bis 19. Oktober laut der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) 931 Keuchhustenfälle, 2022 insgesamt 164 und 2021 überhaupt nur 129 gemeldete Infektionen. Pertussis-Fälle sind vor der Corona-Pandemie in Österreich stetig gestiegen. Dabei kam es laut AGES vermehrt zu Komplikationen bei Erwachsenen und Langzeitverläufen. Während im Jahr 2015 landesweit 579 Fälle gemeldet wurden, waren es 2019 bereits 2.233. Die niedrigen Zahlen der vergangenen Jahre sind auf Auswirkungen der Pandemie und ihre Maßnahmen zurückzuführen.
Ausbruch begann im Sommer in Split
Der Ausbruch begann heuer im Sommer in Split und verbreitete sich dann im Herbst besonders stark in Zagreb. Die Küstenregion rund um die bei den Urlaubern beliebten Adriametropole hat Berichten zufolge zusammen mit Dubrovnik die schlechteste Impfquote bei Kindern im ganzen Land. Die Kinder sind in Dalmatien im Vergleich zum restlichen Kroatien auch gegen andere ansteckende Krankheiten schlechter geimpft. Die Impfung von Kindern gegen Infektionskrankheiten ist in Kroatien gesetzlich vorgeschrieben.
In Kroatien wurden Testzentren eingerichtet, in Zagreb gibt es auch einen Drive-in-Testpunkt. Bisher haben sich rund 5340 Menschen testen lassen, davon sind 35 Prozent der Tests positiv ausgefallen, hieß es aus der Gesundheitsbehörde am Montag. Das HZJZ veröffentlicht wöchentlich eine Statistik über die Keuchhusten-Infektionen. Anfang Dezember lagen die Erkrankungszahlen noch bei 1500 Fällen.
Die beste Vorbeugung gegen Keuchhusten ist die Impfung. Sie ist im kostenfreien Kinderimpfprogramm verankert und muss im Schulalter aufgefrischt werden. Nach der Grundimmunisierung muss die Impfung auch im Erwachsenenalter regelmäßig aufgefrischt werden. Die Pertussis-Impfung wird allen Personen empfohlen.
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.