Vehement setzt sich der ÖKV (Hunde-Dachverband) für das umstrittene Schutztraining bei Hunden ein. Dabei werden Hunde auf Menschen gehetzt. Angeblich soll das den Tieren Spaß machen. Doch ein kürzlich veröffentlichtes Video beweist das Gegenteil! Insider prüften die Aufnahmen und bestätigen den Einsatz eines verbotenen Elektroschocks am Hals des Tieres.
In dem Video jault der Hund herzzerreißend auf, beim Abspielen der Sequenz in Zeitlupe wird auch klar, warum: Unter einer Abdeckung am Hals ist ein verbotenes Elektroschockhalsband. Auch eine Fernsteuerung in der Hand des Mannes ist erkennbar.
Seit der Veröffentlichung des Videos, das viele Menschen wegen der brutalen Szenen schockiert hat, wird in sozialen Medien behauptet, dass die Videosequenzen drei oder mehr Jahre alt und die Täter längst verurteilt seien. Doch das Gegenteil ist der Fall.
Die Staatsanwaltschaft Graz bestätigte gegenüber der „Krone“, dass es sich um ein laufendes Verfahren handelt. „Der Vorfall ereignete sich im Juni letzten Jahres, im heurigen April gab es die erste Berichterstattung an uns“, sagt der Grazer Staatsanwalt Hansjörg Bacher.
Verfahren ist offen
Der Fall ist derzeit Gegenstand von Ermittlungen. Bei Gericht ist auch bekannt, dass es zum Einsatz des verbotenen Hilfsmittels kam - das wird nun von einer veterinärmedizinischen Sachverständigen geprüft. „Die weiteren Schritte ergeben sich erst nach Abschluss des Ermittlungsverfahrens, über das Ausmaß einer möglichen Strafe kann man heute noch nichts sagen“, so Bacher im Gespräch mit der „Krone“.
Ich habe nicht damit gerechnet, dass so eine brutale Tierquälerei (...) noch steigerbar und auf einem Platz des ÖKV möglich ist.
Jürgen Stadler von der Pfotenhilfe
Tierschützer empört
„Ich habe nicht damit gerechnet, dass so eine brutale Tierquälerei, wie man sie auf dem Video sieht, noch steigerbar und auf einem Platz des ÖKV möglich ist“, zeigt sich Jürgen Stadler von der Pfotenhilfe fassungslos.
Dem Sprecher der Tierschutzorganisation wurden die Aufnahmen zugespielt: „Elektroschockhalsbänder sind in Österreich aus gutem Grund streng verboten. So wie der Hund auf dem Video aufjault, treibt einem das die Tränen in die Augen und ich glaube, dass sich jeder vorstellen kann, dass das - besonders am Hals - höllisch weh tut!“
Verbot unumgänglich
Unglaublich auch, dass der ÖKV und die Befürworter des Schutzhundesports versuchen, alles abzustreiten und schönzufärben. Dieser Fall ist ein weiteres Indiz dafür, dass hier endlich das von Minister Rauch geforderte Verbot des Beiß- und Angriffstraining für private Personen in Kraft treten muss.
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