Seit 2010 konnte kein Österreicher beim Weltcup der Nordischen Kombinierer in der Ramsau gewinnen. Warum viele der Schanze die Schuld daran geben und wie die Aussichten für ein Ende der Serie sind.
Wird die 13 für die heimischen Kombinierer an diesem Wochenende zu einer Glückszahl? So viele Jahre warten die ÖSV-Athleten nämlich in der Ramsau auf einen Sieg. Seit Mario Stechers Erfolg am 19. Dezember 2010 holten rot-weiß-rote Kombinierer zwar 26 Weltcup-Siege, aber keinen davon im WM-Ort von 1999.
Schanze als Sündenbock
„Dieses Thema kommt fast jedes Jahr auf. Aber für einen Sieg muss einfach immer so viel zusammenpassen. Weil die Schanze hier wenig streut, gibt es immer extrem geringe Abstände“, weiß Lokalmatador Franz-Josef Rehrl, der 2018 zwei Tage vor Weihnachten den Heimsieg selbst nur um 2,3 Sekunden verpasste.
13.01.2002 - Felix Gottwald
16.12.2006 - Christoph Bieler
18.12.2010 - Mario Stecher
19.12.2010 - Mario Stecher
Auch für Trainer Christoph Bieler, Ramsau-Sieger 2006, ist die kleine Schanze (Hillsize 98) Schuld: „Als Mannschaft haben wir unsere Stärken eher im Fliegerischen auf Großschanzen. Das zeigen die Ergebnisse der Vergangenheit.“ Allerdings habe man zuletzt gezielt auf kleine Schanze hintrainiert, was in Lillehammer (ebenfalls Hillsize 98) bereits gefruchtet habe.
Kann Lamparter Riiber fordern?
Die größte Chance, der Serie ein Ende zu bereiten, hat Johannes Lamparter. Der amtierende Weltcup-Gesamtsieger wurde in den ersten fünf Bewerben des Winters dreimal Zweiter. Im Vorjahr verpasste der Tiroler den Ramsau-Sieg nur um fünf Sekunden.
Dass es heuer klappt, hält er erneut für schwierig: „Wenn Jarl Magnus Riiber alles richtig macht, werde ich nichts daran ändern können. Er ist derjenige, der den Ton angibt und ist schwer zu schlagen.“ Der große Gejagte aus Norwegen konnte in der Ramsau bereits fünfmal gewinnen - im Vergleich zu bislang nur vier Heimsiegen von ÖSV-Athleten.
Neue Formate in der Ramsau
Vielleicht verleihen die neuen Rennformate den österreichischen Kombinierern Auftrieb. „Der Massenstart (15.12.) ist extrem sprunglastig, der Compact-Bewerb (16.12.) hingegen sehr lauflastig. Gespannt bin ich vor allem auf den Massenstart, das könnte ein Gemetzel auf der ersten Runde werden“, glaubt Lamparter. Dort könnten auch haushohe Favoriten straucheln.
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