Wirbel um Ehrentafel

Brucker Stadtchefin rechnet mit Parteifreund ab

Steiermark
13.12.2023 06:00

Riesige Aufregung nach der „Krone“-Story im obersteirischen Bruck/Mur: Der SPÖ-Finanzstadtrat hatte den Namen des NS-Schriftstellers Max Mell aus der Ehrentafel im Rathaus gekratzt. Bürgermeisterin Andrea Winkelmeier zeigte sich „sehr verärgert“, die FPÖ fordert Rücktritt des „Übeltäters“.

Es war alles andere als ein „Sturm im Wasserglas“, der am Dienstag in Bruck an der Mur tobte. Der SPÖ-Finanzstadtrat hatte die Causa rund um die von ihm manipulierte Ehrentafel im Rathaus der Bezirkshauptstadt gegenüber der „Steirerkrone“ ja als solchen bezeichnet. Denn nach unserer gestrigen Story über den abgekratzten Namen des umstrittenen Schriftstellers Max Mell gingen die Wogen in der Gemeinde ordentlich hoch.

Der Name von Max Mell ist nun offiziell von der Ehrentafel getilgt (Bild: zVg)
Der Name von Max Mell ist nun offiziell von der Ehrentafel getilgt

Die FPÖ Bruck attackierte den Politiker, der von der Stadt bei der Polizei wegen Sachbeschädigung angezeigt worden war, scharf: „Es gab keinen Beschluss zur Auslöschung des Namens im Gemeinderat. Dieses Vorgehen ist für einen Finanzstadtrat völlig untragbar. Wir würden ihm deshalb den dringenden Rückzug aus dem Stadtrat nahelegen“, sagt der freiheitliche Gemeinderat Raphael Pensl.

Stadtchefin Andrea Winkelmeier ist „sehr verärgert“ über ihren Parteikollegen (Bild: Pail Sepp)
Stadtchefin Andrea Winkelmeier ist „sehr verärgert“ über ihren Parteikollegen

ÖVP: „Sachbeschädigung ist völlig inakzeptabel“
„Die Rechtfertigung des SPÖ-Stadtrates ist für mich nicht nachvollziehbar. Für die Brucker Volkspartei ist jegliche Form von Sachbeschädigung völlig inakzeptabel. Eine finanzielle Wiedergutmachung des Schadens und eine Entschuldigung sind mehr als angebracht“, fordert ÖVP-Stadtrat Helmut Sommer.

Und Stadtchefin Andrea Winkelmeier stellte klar, „dass es zu keiner Zeit einen Auftrag zur Entfernung des Namens gab und eine solche mit der Stadtverwaltung weder akkordiert noch terminisiert war“. Die Bürgermeisterin ist „sehr verärgert“: Wir haben aktuell wie alle Gemeinden mit anderen Herausforderungen zu kämpfen, auf die wir uns konzentrieren müssen."

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