Noch aus der Zeit des Kalten Krieges hat das Alpenland eine international anerkannte Expertise für Unterwasser-Spezialisten.
Still liegt die Bucht von Dakar in der senegalesischen Abendsonne. Im Hintergrund sieht man die Insel Goree, bekannt als ehemaliger Verladeplatz für Sklaven aus Schwarzafrika nach Amerika. Plötzlich sind im Wasser kleine Punkte auszumachen. Lautlos gleiten die Kampftaucher Richtung Kanonenboot. Per Enterhaken und Strickleiter geht es an Bord. Binnen weniger Minuten ist der Spuk vorbei, das Schiff eingenommen.
Applaus vom Ufer, wo Außenminister Alexander Schallenberg, mehrere hochrangige Militärs und Wirtschaftstreibende der Vorführung der senegalesischen Kampftaucher beigewohnt haben. Fertig ausgebildet in den vergangenen Jahren vom Österreichischen Bundesheer. Aber woher hat das Binnenland Österreich eine international anerkannte Expertise im Kampftauchen?
„Das rührt noch aus der Zeit des Kalten Krieges und der Raumverteidigung gegen einen möglichen sowjetischen Überfall her“, erklärt Oberst Heinz Assmann, Verteidigungsattaché an der österreichischen Botschaft im Senegal. Man ging davon aus, dass die Russen nach dem Vordringen durch Österreich Richtung Westeuropa ihre Truppen über die Donau versorgen würden. Die Kampftaucher wurden ausgebildet, dieses zu sabotieren.
Als Österreich 2017 in Dakar das Büro des Verteidigungsattachés eröffnete, bot man den Senegalesen logistische Hilfe im Kampf gegen den drohenden Dschihadismus an. „Die wollten aber etwas Handfestes“, sagt Assmann. Also kam das Angebot der Kampftaucher.
Abzeichen des Jagdkommandos
Das Gerät finanzierte die USA, Österreich die Ausbildung. Zwei der Kampftaucher, die bei der Vorführung anwesend waren, schlossen ihre Ausbildung in Österreich ab und tragen auch das Abzeichen der österreichischen Eliteeinheit des Jagdkommandos.
„Seit 2022 ist die Ausbildung abgeschlossen. Seitdem begleiten wir das Projekt als Beobachter“, so Oberst Assmann.
Die Taucher werden im Küstenstaat gegen Schlepperbanden, Drogendealer und seit dem Entdecken einer Ölquelle vor der Küste auch bald zum Schutz von Bohrinseln im Meer herangezogen. Außenminister Schallenberg nach der Vorführung: „Ein beeindruckender Auftritt.“
Dann reiste Schallenberg weiter nach Südafrika.
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