Netflix wird transparenter bei Angaben zum Erfolg von Filmen und Serien auf seiner Plattform. Der Streamingmarktführer veröffentlichte zum ersten Mal Zahlen dazu, wie viele Stunden Tausende Inhalte im ersten Halbjahr dieses Jahres angeschaut wurden. Fortan sollen solche Berichte zweimal im Jahr veröffentlicht werden.
Bisher veröffentlichte Netflix lediglich eine Rangliste der aktuell populärsten Titel. Für Netflix sei dies in den Anfangsjahren der richtige Weg gewesen, da man Rivalen nicht mit Daten versorgen wollte, sagte Co-Chef Ted Sarandos bei einer Telefonkonferenz am Dienstag.
Dies habe zum Teil aber auch zu Misstrauen aufseiten der TV-Branche geführt, auch wenn man mit Produzenten der einzelnen Filme und Serien mehr Informationen geteilt habe. Die Veröffentlichung der Informationen solle das ausräumen. „Es sind tatsächlich die Daten, die wir verwenden, um unser Geschäft zu steuern“, sagte Sarandos.
„The Night Agent“ in Sehergunst am höchsten
Der nun veröffentlichten Liste zufolge war die erste Staffel der Serie „The Night Agent“ der meistgesehene Titel im ersten Halbjahr 2023 - mit insgesamt 812,1 Millionen Stunden, gefolgt von der zweiten Staffeln von „Ginny & Georgia“ (665,1 Mio. Stunden) und der südkoreanischen Serie „The Glory“ (662,8 Mio. Stunden).
Komplementiert werden die Top Ten von „Wednesday“ (507,7 Mio. Stunden), „Queen Charlotte: A Bridgerton Story“ (503 Mio. Stunden), „You“ (Staffel 4, 440,6 Mio. Stunden), „La Reina del Sur“ (Staffel 3, 439,6 Mio. Stunden), „Outer Banks“ (Staffel 3, 402,5 Mio. Stunden), „Ginny & Georgia“ (Staffel 1, 302,1 Mio. Stunden) und „FUBAR“ (266,2 Mio. Stunden) mit Arnold Schwarzenegger in der Hauptrolle.
Netflix schränkte zugleich ein, die Zahlen gäben zwar eine Orientierung, relativierten sich aber auch dadurch, dass Serien eine unterschiedliche Laufzeit hätten und Filme grundsätzlich kürzer seien.
Mit dem Ausbau des Werbegeschäfts habe die Veröffentlichung der Daten nicht zu tun, da man dort auf übliche Branchenverfahren mit anderen Diensten zur Messung der Zuschauerquoten zurückgreife, betonte Sarandos. Seit Netflix ein günstigeres Abo mit Werbung einführte, gewinnt es schnell Kunden - und der Streamingdienst könnte mehr Anzeigenausgaben aus dem klassischen TV zu sich abziehen.
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