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Klimagipfel: Ergebnisse „kein großer Durchbruch“
Die UNO-Klimakonferenz in Dubai hat am Mittwoch mit einem Schlussdokument zum Übergang von fossilen Energien ein Ende gefunden. Während Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne) von einem „riesigen Schritt nach vorne“ spricht, meinen Hilfsorganisationen wie World Vision, dass die Ergebnisse gar „kein großer Durchbruch“ seien.
Wie berichtet, wurde beschlossen, sich von fossilen Energieträgern wie Kohle, Öl und Gas wegzubewegen. Zudem einigten sich die Verhandlerinnen und Verhandler darauf, Menschen zu unterstützen, die von der Erderwärmung besonders betroffen und geschädigt sind. Man müsse Anpassungen an das veränderte Klima vornehmen und finanzielle Hilfe leisten. „Die Welt verabschiedet sich von den fossilen Energien. Das ist ein riesiger Schritt nach vorne“, hielt Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne) in einem ersten Statement fest. Es handle sich gar um eine neue Ära im globalen Klimaschutz.
Auch von UNO-Generalsekretär Antonio Guterres und EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen kamen lobende Worte. „Die Wissenschaft sagt uns, dass eine Begrenzung der globalen Erwärmung auf 1,5 Grad ohne den Ausstieg aus fossilen Brennstoffen unmöglich ist. Dies wurde auch von einer wachsenden und breiten Koalition von Ländern auf der COP28 anerkannt“, schrieb Guterres auf der Plattform X.
Hier sehen Sie den Tweet von Guterres.
Von der Leyen: „Gute Nachricht für die Welt“
Von der Leyen sprach von einer „guten Nachricht für die ganze Welt.“ Die EU-Staaten hatten vor der Einigung jedoch gefordert, eine weltweite Abkehr von allen fossilen Energien zu vereinbaren. Das war auf Widerstand von Ölstaaten wie Saudi-Arabien gestoßen.
Kritik an dem Abschlussdokument kommen unter anderem von Parteien wie der SPÖ und Hilfsorganisationen. „(...) Wie schon beim Pariser Abkommen fehlen Verbindlichkeiten. Damit drohen den schönen Worten mal wieder keine Taten zu folgen“, sagte etwa SPÖ-Umweltsprecherin Julia Herr in einer Aussendung. Einige wie die österreichischen UNFCC-Jugenddelegierten kritisierten, dass Österreichs versprochenes Klimagesetz immer noch ausständig sei.
„(...)Ambitionierte Klimaziele geraten außer Reichweite und die Folgen, wie weltweite Hungerkrisen, werden sich absehbar verschärfen“, befürchtet wiederum Ekkehard Forberg von der Hilfsorganisation World Vision. Greenpeace Österreich warnt in einer Aussendung wiederum von Schlupflöchern, „die Kohlenstoffspeicherung oder Atomkraft Tür und Tor“ öffnen könnten. „Statt weiter in Österreich hinterherzuhinken, muss jetzt der Ausstieg aus fossilen Brennstoffen in nationale Gesetze gegossen werden“, empfiehlt Klara König von Fridays For Future Austria (siehe Video oben).
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