Impfstoffe, Medikamente und Pfleger fehlen, vom Klimaschutzgesetz ist keine Rede mehr und gegen die Teuerung helfen nur noch Alkohol oder Psychopharmaka. Bei dem, wo es derzeit in unserem Land knarzt und kracht, darf man sich schon fragen: Was funktioniert in diesem Land eigentlich noch?
Das politische Gedächtnis ist offenbar ein kurzes, denn: Aus den vergangenen Krisen haben wir nichts gelernt. Nach dem Motto „Aus den Augen, aus dem Sinn“ scheinen selbst die härtesten Zeiten restlos vergessen zu sein. Das beste Beispiel dafür ist die Corona-Pandemie …
Hätte man schon vorher g’scheit machen können
Denn gerade jetzt - zu einer Zeit, in der das Virus wieder um sich greift - sind Medikamente und Grippe-Impfstoffe vielerorts Mangelware. Die Logistik habe versagt, die Zuteilung zu den Apotheken sei chaotisch, nun müsse - in einer Zeit, in der alle krank sind - mühselig nachjustiert und neu verteilt werden. Das hätte man mit der Erfahrung der letzten, schmerzvollen Corona-Jahre allerdings schon vorab g’scheit machen können. Nun geht wieder wertvolle Zeit verloren, während Österreich schnupft und krankt.
Kein Handlungsbedarf
Und wenn wir schon beim Thema Gesundheit sind: Einen weiteren Engpass gibt es bei Ärzten und Pflegern, um einen Termin beim Kassenarzt zu bekommen, kann man schon einmal Monate warten. Auch dieses Problem kam nicht von heute auf morgen. Wir haben vielmehr ein Nachwuchs-, Verteilungs- und Vergütungsproblem! Wenn nur 15 Prozent der Absolventen eines Medizinstudiums einen Kassenvertrag übernehmen, muss man kein Mathematiker sein, um hier einen Flaschenhals-Effekt erkennen zu können. Für die Politik ist das dennoch kein akuter Handlungsbedarf.
Die Einmalzahlungen sind schon lange aufgebraucht
Ein weiteres Beispiel sind die Teuerungen. Seit bald zwei Jahren herrscht auf europäischem Boden Krieg, was die Rekordteuerung befeuert. Flächendeckend wirksame Maßnahmen, um die stetig anziehenden Preise abzufedern? Fehlanzeige. Selbst in jedem unserer Nachbarländer sind die Preise zum Beispiel auf Lebensmittel niedriger. Liebe Politik: Die Einmalzahlungen sind schon lange verbraucht!
Gewöhnen wir uns lieber mal an die Baustellen
Man hat das Gefühl, dass es in unserem Land knatscht. Das ist zu einem Gutteil selbst verschuldet, wenn man aus der Vergangenheit nichts lernen will und nicht langfristig plant. Der bevorstehende Wahlkampf wird den Fokus auf eine gedeihliche Zukunft wohl nicht verbessern. Wir können uns fürs Erste an die vielen Baustellen gewöhnen.
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