AK-Präsident Erwin Zangerl will Licht ins „Strom-Dunkel“ bringen und hat einige brisante Fragen an den Energieversorger und das Land. Ein umfangreicher Fragenkatalog soll nachvollziehbare Antworten bringen.
Der Tiroler AK-Präsident Erwin Zangerl lässt im Kampf um einen günstigeren Strompreis nicht locker. Nachdem die AK Tirol bereits Klagen gegen den Landesenergieversorger eingebracht hatte, forderte er – passend Budget-Landtag am Mittwoch einen Untersuchungs-Ausschuss zur Tiwag. Zangerl geht es um die Strompreiserhöhungen, die derzeitigen Vertragskündigungen und um den geplanten Kraftwerksausbau im Kaunertal.
Es sollte geklärt werden, welche Überprüfungsmöglichkeiten das Land überhaupt hat und folglich, ob und wie es die Eigentümerinteressen wahrnimmt.
AK-Präsident Erwin Zangerl
„Es geht hier um die Ressourcen des Landes wie das Wasser – und in diesem Sinne auch um das Vermögen der Tirolerinnen und Tiroler. Sie alle haben ein Recht zu wissen, was mit ihrem Vermögen passiert.“ Das wichtigste aus seiner Sicht: Die Tiwag könnte die Tirolerinnen und Tiroler locker mit günstiger Energie versorgen. „Warum tut sie das nicht?“, will Zangerl wissen. Er fordert die Landtagsparteien auf, für Klarheit zu sorgen und mittels Untersuchungsausschuss die Rolle der Tiwag zu klären. „Es sollte geklärt werden, welche Überprüfungsmöglichkeiten das Land überhaupt hat und folglich, ob und wie es die Eigentümerinteressen wahrnimmt“, sagt Zangerl.
Wären wir auf das letzte Vergleichsangebot der Tiwag eingegangen, dann hätte sie jetzt recht und die Kundinnen und Kunden trotzdem keine Sicherheit. Das konnten wir nicht akzeptieren.
AK-Präsident Erwin Zangerl
Kündigungen, Klagen, Vergleichsangebote
Er will zudem auch genau wissen, wie der Strompreis zustande kommt – der hätte, so der ursprüngliche Plan, im Februar plötzlich viermal so teuer sein sollen wie davor. „Hätte die Tiwag für ihre Bestandskunden die gesetzlichen Regelungen bezüglich der notwendigen Transparenz in Sachen Strompreis eingehalten, müsste sie überhaupt keine Kündigungen durchführen, um Rechtssicherheit zu erlangen. Denn das war der Grund für uns, überhaupt eine Klage einzubringen. Wären wir auf das letzte Vergleichsangebot der Tiwag eingegangen, dann hätte sie jetzt recht und die Kundinnen und Kunden trotzdem keine Sicherheit. Das konnten wir nicht akzeptieren. Es wird Zeit, dass Licht ins Dunkel kommt“, betont Erwin Zangerl.
Fragenkatalog erarbeitet
Um den Parteien Arbeit zu ersparen, hat die AK Tirol bereits einen umfangreichen Fragenkatalog erarbeitet. Wie zum Beispiel: Warum will die Tiwag eine Strompreiserhöhung, die den Strom viermal so teuer macht als vorher, obwohl die letzte Bilanz einen Gewinn von 181 Millionen Euro – doppelt so viel wie 2020 aufweist? Was steckt dahinter und warum wird das vom Eigentümer gedeckt? Oder: Warum muss die TIWAG fast ihre gesamte Stromerzeugung exportieren, um dann wieder Strom teuer für die Tiroler Haushalte zu importieren? Und: Was kostet die Kilowattstunde selbst produzierten Stroms durch heimische Laufkraftwerke? Tatsächliche sehr spannenden Fragen – man darf gespannt sein, ob es darauf auch Antworten gibt. Nachvollziehbare Antworten!
Die Neos und die FPÖ haben am Mittwoch bereits ihre Zustimmung zum AK-Vorschlag bekundet. „Wir werden das natürlich unterstützen“, betonten Dominik Oberhofer (Neos) und Markus Abwerzger (FP).
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