Legendäres Postamt

Die ganze Welt schreibt Briefe an das Christkind

14.12.2023 14:00

Seit 1950 ist das Sonderpostamt in Steyr ein Anziehungspunkt für große und kleine Weihnachtsliebhaber. Diese Einrichtung ist erstaunlicherweise nicht nur österreichweit begehrt, sondern sogar bei Kindern auf anderen Kontinenten beliebt. Von dort treffen immer wieder Weihnachtsbriefe ein, die den begehrten Christkindl-Stempel erhalten.

0 Kommentare

Tief verschneit ist das Sonderpostamt Christkindl in Steyr aktuell Anziehungspunkt für Besucher aus nah und fern. Seit 1950 öffnet das Sonderpostamt, versteckt hinter der bekannten Christkindlkirche, jährlich seine Pforten. Denn die begehrten Sonderstempel samt Briefmarke (von der übrigens jedes Jahr neue Motive herausgegeben werden) verleihen Weihnachtspaketen und Briefen einen besonderen Glanz und Stellenwert für Versender und Empfänger. „Wir sind extra mit unseren Packerln hergekommen, die nach Deutschland verschickt werden“, verrät eine Kundin der Dame am Schalter.

Auch Briefe aus Asien landen regelmäßig im Steyrer Postamt

(Bild: Wenzel Markus)

Reiseziel auch für Asiaten
Für viele Deutsche, Italiener, Tschechen, Slowaken und – nun erstmals nach der Corona-Pandemie – auch wieder Asiaten ist Christkindl ein beliebtes Reiseziel in der Vorweihnachtszeit. „Bis zu 20 Busse besuchen uns an Spitzentagen hier im Postamt.

Dazu kommen jene Besucher, die selbst mit dem Auto anreisen“, hat Sonderpostamtsleiterin Renate Rebhandl beim „Krone“-Besuch eine richtige Freude mit ihrem Job.

Ingrid Quirico, Andrea Kofler, Renate Rebhandl und Doris Neuhofer (v. links) stempeln Tausende Christkind-Briefe pro Tag

(Bild: Wenzel Markus)

Neun fixe Mitarbeiter
Seit 1995 ist sie am Christkindl-Postamt im Einsatz, hat in der Hochsaison Unterstützung von neun fixen Mitarbeitern beim Stempeln und Verschicken. Und (bei Bedarf) stehen noch weitere Helferlein zur Verfügung. Wer nicht selbst vorbeikommen kann, muss aber nicht auf die Stempel verzichten.

Nicht nur Kinder aus Österreich und Deutschland schreiben dem Christkind

(Bild: Wenzel Markus)

Sobald die Christkindl-Zusatzmarke „Über Postamt Christkindl“ aufgeklebt ist, läuft die Sendung automatisch über Christkindl. Achtung: Dafür aber die Sendung nicht in einen Postkasten werfen, sondern persönlich in einer Postfiliale abgeben!

Besonders schöne Christkindbriefe heben wir uns auf. Wir haben schon welche aus fast allen Teilen der Welt. Meine Arbeit ist wunderbar, wir haben fast nur mit positiv gestimmten Kunden zu tun.

Renate Rebhandl, Leiterin Sonderpostamt Christkindl in Steyr

Postamt hat noch bis Anfang Jänner geöffnet
Übrigens: Briefe ans Christkind werden bis Anfang Jänner im Sonderpostamt auch beantwortet, sofern ein Antwortschein beiliegt. „Wir haben schon Post aus fast allen Ländern der Welt erhalten. Dabei schreiben nicht nur Kinder, sondern auch Erwachsene“, verrät Rebhandl und zeigt uns aktuelle und alte Christkindbriefe aus Italien, Taiwan, China, Mexiko oder Malaysia.

Maria (5) hat als Tochter des Christkindlwirts natürlich ihren Brief schon eingeworfen.

(Bild: Wenzel Markus)

Auch Schnuller werden in Christkindl abgegeben
Maria (5), die Tochter des Christkindlwirts, hat ihren Brief schon abgegeben: „Ich wünsche mir rote Ballettschuhe, ein rotes Kleid und eine Spielzeugküche.“ Am öftesten wünschen sich Kinder – laut Rebhandl – Spielzeug, manchmal auch Emotionales, etwa dass Oma und Opa kommen, oder ein kleines Geschwisterchen. „Manche Kinder lassen sogar ihre Schnuller da, die dann oft von den Mamas aus Angst vor der Nacht heimlich wieder abgeholt werden“, lacht die Postamtsleiterin.