Sicherheiten fehlen

Mindestens 17 Journalisten im Nahost-Krieg getötet

Ausland
14.12.2023 08:55

Weltweit sind im laufenden Jahr bereits 45 Journalisten im Zusammenhang mit ihrer Tätigkeit getötet worden - 17 davon allein im Zuge des gegenwärtigen Nahost-Krieges.

Das sei zwar die niedrigste Zahl seit 2002, räumte die Organisation Reporter ohne Grenzen (RSF) ein. Damals waren es insgesamt 33 gewesen. 2022 hatte die Zahl bei 61 gelegen. „Das darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass Journalisten und Reporter in jedem Krieg einen hohen Preis für ihre Berichterstattung zahlen.“

„Erschreckend hohe Zahl“
Mit Blick auf Gaza sprach Reporter ohne Grenzen von einer „erschreckend hohen Zahl“: „Mindestens 17 Medienschaffende wurden seit dem 7. Oktober in den Palästinensischen Gebieten - dort ausschließlich im Gazastreifen (13) -, in Israel (1) und im Libanon (3) im Zusammenhang mit ihrer Arbeit getötet. Damit stieg die Gesamtzahl der in diesem Jahr in Kriegsgebieten Getöteten auf 23, gegenüber 20 im Vorjahr.“

Ein Journalist in Rafah im Gazastreifen (Bild: AFP)
Ein Journalist in Rafah im Gazastreifen

Auch bei der Berichterstattung über bewaffnete Konflikte in den afrikanischen Ländern Kamerun, Mali und Sudan sowie in Syrien und in der Ukraine verloren den Angaben zufolge Medienschaffende ihr Leben.

„Der Rückgang lässt sich zum Teil und für bestimmte Regionen durch eine Verbesserung der Sicherheit von Medienschaffenden erklären“, erläuterte RSF. „Sie sind heute für den Einsatz in bewaffneten Konflikten in der Regel besser ausgebildet und ausgerüstet.“ Auch in Gebieten ohne kriegerische Auseinandersetzungen seien Medienschaffende heute besser geschützt.

Zitat Icon

In einigen Regionen wurden Rechtsrahmen geschaffen, die ihre Sicherheit besser garantieren. Zudem wurden Mechanismen zur Bekämpfung der Straflosigkeit verstärkt. Anderswo jedoch kann auch Selbstzensur angesichts gestiegener Risiken für die niedrigere Zahl der An- und Übergriffe verantwortlich sein.

Organisation Reporter ohne Grenzen (RSF)

„Keine strukturelle Verbesserung“
Auffällig ging die Zahl der getöteten Journalisten in Lateinamerika zurück, von 26 im Jahr 2022 auf sechs im Jahr 2023. „Dennoch kann von einer strukturellen Verbesserung der Sicherheitslage in der Region nicht die Rede sein“, befand RSF.

In den Jahren 2012 und 2013 hatte die Zahl der Getöteten ihren Höchststand erreicht. Damals waren mehr als 140 Menschen aus der Medienbranche ums Leben gekommen, vor allem in Syrien und im Irak.

 krone.at
krone.at
Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

Kostenlose Spiele