Vor einem Jahr wurden dem gebürtigen Vorarlberger und in Turnau lebenden Christian Kuhn nach einer anonymen Anzeige zwölf Schlittenhunde abgenommen. Zu Unrecht, wie ein Gericht entschieden hat. Nun ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen die Beamten, welche die Tiere abnehmen ließen, wegen Amtsmissbrauch.
Über ein Jahr ist es her, dass die Behörde dem gebürtigen Vorarlberger und Schlittenhunde-Liebhaber Christoph Thun aus Seewiesen in Turnau seine zwölf geliebten Tiere – stattliche, kräftige Alaska-Malamuts und Malamut-Grönlandhunde – abnahm. Das Einschreiten, dem eine anonyme Anzeige vorausgegangen war, verlief turbulent: Der Mann wehrte sich, was ihm Anzeigen wegen Widerstand gegen die Staatsgewalt und Körperverletzung einbrachte. Die diesbezüglichen Ermittlungen sind bereits eingestellt.
Ermittlungen wegen Amtsmissbrauch
Nun hat sich der Spieß noch dazu drastisch umgedreht. Denn jetzt stehen eine Juristin und zwei Amtstierärzte im Fokus der Justiz, wie Andreas Riedler, Sprecher der Staatsanwaltschaft Leoben, bestätigt: „Wir ermitteln wegen des Verdachts des Amtsmissbrauch.“
Der Grund: Wie das Landesverwaltungsgericht festgestellt hat, war die Abnahme der Tiere nicht rechtmäßig. Unter anderem soll ein Amtstierarzt die Abnahme angeordnet haben, obwohl er Anlage und Tiere nicht einmal gesehen hatte. Außerdem nahm man dem Mann die Hunde ohne vorliegendes Gutachten des Amtstierarztes weg. Dieses wurde erst nachgereicht. Laut Gericht abermals gesetzeswidrig! Auch die Behauptungen, die Tiere seien in schlechtem Zustand und deren Zwinger zu klein, wies das Gericht zurück, man habe ihm die Vierbeiner unumgänglich zurückzugeben.
Tiere einfach weitervermittelt und kastriert
Neun Schlittenhunde hat Kuhn mittlerweile wieder. Die Arche Noah hat aber – obwohl noch ein Verfahren gegen die Abnahme lief – drei Tiere an neue Besitzer weitervermittelt. Ein weiterer Schlag für den 62-Jährigen: Einige Rüden wurden ohne Absprache mit ihm kastriert, weitere Tiere trotz aufrechtem Impfstatus geimpft. Die Verfahren dazu laufen.
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