„Zum Jahresende“
Gaza-Krieg: USA pfeifen Israel deutlich zurück
Die USA haben am Donnerstag eine deutliche Botschaft Richtung Israel geschickt, dass man die Bodenoffensive in Gaza „zum Jahreswechsel“ beenden solle. Präsident Joe Biden sprach sich im Zuge dessen für eine „präzisere Strategie“ aus. Ob Israel sich dies zu Herzen nehmen wird, ist allerdings fraglich.
Knapp zehn Wochen nach Beginn des Gaza-Kriegs wächst der Druck auf Israel, in seinem Kampf gegen die islamistische Hamas mehr Rücksicht auf die Zivilbevölkerung zu nehmen. Man müsse zu einer „gezielteren Strategie“ übergehen, hieß es vonseiten der Biden-Regierung.
USA empfehlen Einsatz von Spezialeinheiten
Die gewaltige Bodenoffensive, mit der Israel derzeit den Gaza-Streifen überrollt, solle „zum Jahresende“ zumindest zurückgefahren oder sogar beendet werden, so die USA. Man empfehle hier den Einsatz von kleineren Trupps Elitesoldaten, die gezielt Jagd auf Hamas-Terroristen machen sollten, berichtete die „New York Times“ unter Berufung auf Regierungskreise.
Auch in der Frage, wie es in Gaza nach dem Krieg weitergehen soll, tut sich ebenfalls eine Kluft zwischen Israel und seinen Verbündeten auf. Während eine Zweistaatenlösung international weiterhin als bester Weg zu einer friedlichen Koexistenz von Israelis und Palästinensern gilt, säten Vertreter der israelischen Regierung erneut Zweifel an einer solchen Lösung.
Netanyahu: „Nichts wird uns aufhalten“
Israels Premier Benjamin Netanyahu hatte jedenfalls Forderungen nach einer Waffenruhe mit deutlichen Worten zurückgewiesen. „Wir machen weiter bis zum Ende, bis zum Sieg, bis zur Zerstörung der Hamas, auch angesichts internationalen Drucks“, sagte er am Mittwoch vor Soldaten nach einer Mitteilung des Regierungspresseamtes. „Nichts wird uns aufhalten.“
Einem Bericht des Nachrichtensenders CNN zufolge sind etwa 40 - 45 Prozent der von Israel im Gaza-Krieg abgeworfenen Luft-Boden-Munition nicht präzisionsgelenkt. Der US-Sender bezog sich bei seinen Angaben auf Geheimdienstinformationen. Israel habe seit dem 7. Oktober insgesamt rund 29 000 Stück Munition gegen Ziele am Boden eingesetzt. Ungelenkte Munition sei in der Regel weniger präzise und könne eine größere Gefahr für die Zivilbevölkerung darstellen, hieß es in dem Bericht.
Die israelische Militärsprecherin Keren Hajioff sagte am Mittwoch, das Militär plane seine Einsätze sehr genau und setze spezielle Munition ein, um zivile Opfer möglichst zu vermeiden.
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