Marco Schwarz hat auch im Riesentorlauf-Klassiker von Alta Badia vorne mitgekämpft, als Vierter aber sein drittes Saison-Podest knapp verfehlt. In einer eigenen Liga waren am Sonntag der nun dreifache Gran-Risa-Sieger Marco Odermatt und der Kroate Filip Zubic (+0,19 Sek.) unterwegs. Der Dritte Zan Kranjec aus Slowenien war bereits 2,26 Sekunden zurück.
Neben Schwarz (+2,54) schaffte es aus dem ÖSV-Team nur noch Stefan Brennsteiner als Achter (+3,42) in die Punkteränge. Manuel schied in der Entscheidung aus. Nur drei von acht Österreichern hatten es auf dem vom Österreicher Martin Kroisleitner gesetzten ersten Lauf unter die 30 Besten geschafft. Am Montag (10.00/13.30 Uhr) folgt an Ort und Stelle ein weiterer Riesentorlauf.
Schwarz bescheinigte sich einen sehr bescheidenen zweiten Lauf. „Ab der Hälfte hat mein System nicht mehr so funktioniert. Ich hatte keinen Zug mehr und dann habe ich eine saubere Klatsche kassiert.“ Er habe sich in der schlagigen Entscheidung nicht mehr das zugetraut, was notwendig gewesen wäre. Die gestiegenen Ansprüche waren im Gesicht des Kärntners ablesbar. „Es tut schon weh, dass ich da vom Zubo fast zwei Sekunden kriege.“
Hier der Endstand:
„Super zufrieden“
Odermatt hat von den jüngsten vier RTL-Rennen in Alta Badia nun drei für sich entschieden. Nur Lucas Braathen grätschte im Vorjahres-Doppel einmal dazwischen. Seit Beginn der Saison 2021/22 hat der Überflieger 14 von 20 Riesentorläufen gewonnen, saisonübergreifend war es bereits sein fünften Sieg in Folge in dieser Disziplin.
„Super zufrieden“ mit seiner Leistung, erkundigte sich der Überflieger vor dem ORF-Interview sogleich nach Schwarz‘ Platzierung. „Er fährt momentan wirklich extrem stark, das hat man in Gröden gesehen.“ Sein Vorsprung von 72 Punkten im Gesamtweltcup auf Schwarz sei zu diesem Zeitpunkt noch egal, meinte Odermatt. „Es ist noch weit weg, aber natürlich will man vor ihm sein.“
Odermatt und Schwarz steckten nach den Einsätzen in den Speed-Rennen an den drei Vortagen in Gröden die Umstellung auf die kürzeren Ski problemlos weg. Schon im ersten Lauf gab der Schweizer die Richtzeit vor, 36 Hundertstel vor dem drittplatzierten Schwarz.
Brennsteiner war da Siebenter (+1,78) gewesen. Feller (12.) nahm nach einigen Rutschphasen auf der eisigen Gran Risa als Zwölfter schon eine Hypothek von 2,19 mit ins Finale. Dort rutschte er bei voller Attacke am Innenski weg. Der Tiroler ortete im ersten Durchgang eine „Materialgeschichte“ und im zweiten eine Art Selbstfaller. „Bei dem Tor habe ich mich in meiner Karriere jetzt zum dritten Mal niedergelegt.“
Er habe über den Sommer eigentlich schon wieder Vertrauen gefunden, meinte Feller. „Es ist im Riesen aber schwieriger, dass ich es mir in Extremsituationen zutraue, richtig draufzudrücken.“ Riesentorlauf sei für den Körper eine andere Belastung als Slalom, betonte der mit dem Rücken leidgeprüfte Athlet. „Ich kann nicht sagen, dass ich groß Schmerzen habe, aber das sitzt im Hinterkopf.“
Ergebnis „gut“
Auch Brennsteiner verpasste den großen Wurf, der Salzburger brachte immerhin gute Punkte ins Ziel. „Ich habe mich zuletzt nicht so wohl gefühlt, schwere Trainingstage gehabt. Deswegen passt das Ergebnis ganz gut. Ich hoffe, ich kann mich weiterentwickeln und in den nächsten Rennen noch einen Schritt zulegen.“
Schwarz steckte ein Linienproblem im oberen Teil weg, verlor danach aber sukzessive Zeit. Nach ihm stieß Zubcic mit einer Traumfahrt in eine neue Dimension vor, die Antwort von Odermatt fiel aber meisterlich aus.
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