Durch eine dreiste Masche haben zwei junge Täter in einer Wiener Arztpraxis große Beute gemacht. Während einer der beiden die Assistentin unter einem Vorwand aus dem Raum schaffte, durchsuchte der zweite die Privaträume der Praxis. Mit 500 Euro in bar ergriffen die Diebe die Flucht. Was die beiden aber wohl nicht wussten: In der Praxis gab es eine Überwachungskamera …
„Das war ein organisiertes Verbrechen“, ist der betroffene Arzt vom geradezu professionellen Vorgehen der beiden Täter entsetzt. So betrat Mittwochmittag zunächst ein junger Mann die Zahnarztpraxis in Mariahilf und gab in gebrochenem Englisch vor, dringend eine Behandlung zu benötigen. Die Assistentin verließ daraufhin die Rezeption, um den Arzt zu fragen, ob er den vermeintlichen Akutpatienten spontan behandeln kann.
Was die Assistentin aber nicht wissen konnte: Der junge Mann dürfte gar keine Zahnschmerzen gehabt haben. Vielmehr dürfte es sich um ein dreistes Ablenkungsmanöver gehandelt haben. Wie auf Bildern der Überwachungskamera zu sehen ist, betrat nämlich gleichzeitig ein Mann mit weißen Sneakers die Ordination und blieb im von der Rezeption nicht einsehbaren Vorraum stehen.
Es wirkt auf dem Überwachungsvideo so, als würden die beiden Burschen die ganze Zeit per Telefon miteinander verbunden sein.
Der betroffene Arzt
Während sein vermeintlicher Komplize im Warteraum blieb und mit seinem Handy hantierte, schlich der andere unbemerkt in die privaten Räumlichkeiten der Praxis. Dort fand er die Tasche der Assistentin vor. „Sie hatte 500 Euro in bar für Weihnachtseinkäufe dabei, die ließen die Täter mitgehen“, so der Arzt.
Als die Assistentin in den Empfangsbereich zurückkam, waren beide Männer bereits verschwunden. „Die haben für ihren Coup unter zwei Minuten gebraucht“, so der Arzt, der befürchtet, dass seine Praxis bereits zuvor ausgekundschaftet worden sein könnte.
„Nicht einmal 20 Jahre alt“
Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen und die Bilder der Überwachungskamera gesichert. „Die Ermittlungen sind im Gange“, so ein Polizeisprecher gegenüber krone.at. Der betroffene Arzt hofft nun, dass mittels der Bilder die Täter ausgeforscht werden können: „Der eine war nicht einmal 20 Jahre alt. Wenn er geschnappt wird, soll seine Mutter ihm mal ordentlich die Leviten lesen …“
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