Ski-Goldjunge:

„Brauchst 20 Prozent Können und 80 Prozent Eier“

Ski Alpin
15.12.2023 22:13

Ski-Goldjunge Johannes Aigner startet beim Speed-Wochenende in St. Moritz in den Paraski-Weltcup. Der 18-Jährige, der weniger als zehn Prozent Sehvermögen hat, lächelte vor dem Abfahrts-Auftakt zu den Anforderungen: „Du brauchst 20 Prozent Können und 80 Prozent Eier.“

Vergangene Saison gewann der zweifache Paralympicssieger und vierfache Weltmeister in der sehbehinderten Klasse 16 von 16 Weltcup-Rennen. Der 18-jährige Heeressportler, der vor kurzem die Handelsschule abschloss, erklärte vor dem Saisonstart. „Ich hoffe, dass die Erfolgsserie vom letzten Jahr so weiter geht. Leicht wird es sicher nicht, aber ich bin sehr zuversichtlich. Ich freue mich richtig auf ein paar schnelle Rennen.“

Elisabeth Aigner, Johannes Aigner, Michael Konsel, Barbara Aigner, Veronika Aigner und Nico Haberl (v.li. n.re.) beim X-Mas-Bowling der Sporthilfe. (Bild: GEPA Pictures)
Elisabeth Aigner, Johannes Aigner, Michael Konsel, Barbara Aigner, Veronika Aigner und Nico Haberl (v.li. n.re.) beim X-Mas-Bowling der Sporthilfe.

Weihnachtsmann und Nussknacker
Der Gloggnitzer startet in St. Moritz mit seinem neuen Guide Nico Haberl. „Hansi“ betonte: „Die Vorbereitung lief wunderbar, Nico und ich haben sehr gut zueinander gefunden". Wie gut sie sich verstehen, sah man auch beim X-Mas-Bowling der Sporthilfe in Wien. Als es darum ging, Verkleidungen auszusuchen, waren Johannes als Weihnachtsmann und Nico als Nussknacker ganz vorne dabei. Und auch der Schmäh lief ohne Ende.

Cheftrainer Manfred Widauer mit Markus Salcher (li.) sowie Veronika und Elisabeth Aigner (re.). (Bild: ÖSV/ CLEMENS DERGANC)
Cheftrainer Manfred Widauer mit Markus Salcher (li.) sowie Veronika und Elisabeth Aigner (re.).

Früher Feuz-Coach ist zuversichtlich
Mit dem neuen Cheftrainer Manfred Widauer, der davor den Schweizer Skistar Beat Feuz betreut hatte, versteht sich Aigner sehr gut: „Er ist ein absoluter Fachmann mit großen menschlichen Qualitäten.“ Widauer meinte vor dem Weltcup-Start: „Die letzten Wochen waren in Sölden und Hintertux sehr gut, die haben uns super unterstützt und uns ideale Bedingungen geschaffen. Den Feinschliff holten wir uns dann in Ellmau und in Obergurgl. Ich bin guter Dinge, dass wir eine erfolgreiche Saison haben werden.“ 

Nico Pajantschitsch gibt sich vor dem Saisonstart in St. Moritz noch etwas zurückhaltend. (Bild: Ski Austria)
Nico Pajantschitsch gibt sich vor dem Saisonstart in St. Moritz noch etwas zurückhaltend.

Nächste Woche Heim-Weltcup in Steinach am Brenner
Ebenfalls in St. Moritz am Start ist Nico Pajantschitsch, dem von Geburt an der rechte Unterarm fehlt. Der Kärntner erklärt vor der ersten Abfahrt: „Die Formkurve geht auf jeden Fall in die richtige Richtung, obwohl ich noch nicht ganz da bin, wo ich für die ersten Rennen gern sein möchte. Aber ich werde schnell fahren und alles geben.“ Hansis Schwester Veronika startet dann wie auch Markus Salcher und Thomas Grochar nächste Woche beim Heim-Weltcup in Steinach am Brenner in den Technikbewerben in die Saison.

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