Regierte drei Jahre

Emir von Kuwait im Alter von 86 Jahren gestorben

Ausland
16.12.2023 11:42

Der herrschende Emir von Kuwait ist tot. Scheich Nawaf al-Ahmad al-Sabah sei am Samstag im Alter von 86 Jahren gestorben, hieß in einer vom kuwaitischen Staatsfernsehen verbreiteten Mitteilung des Palastes.

Nawaf al-Ahmad al-Sabah war seit drei Jahren Herrscher des ölreichen Golfstaats, er war im September 2020 nach dem Tod seines Halbbruders vereidigt worden.

Im November wegen „Notfalls“ im Spital
In der Mitteilung des Herrscherhauses hieß es, die Bekanntgabe des Todes erfolge mit „großer Trauer und Schmerz“. Das Staatsfernsehen unterbrach das reguläre Programm und übertrug rezitierte Koranverse. Scheich Nawaf war der staatlichen Nachrichtenagentur Kuna zufolge bereits im November wegen eines „Notfalls“ in ein Krankenhaus eingeliefert worden.

Palästinenser-Präsident Mahmoud Abbas mit Scheich Nawaf al-Ahmad al-Sabah, der damals noch Innenminister von Kuwait war. (Bild: AFP)
Palästinenser-Präsident Mahmoud Abbas mit Scheich Nawaf al-Ahmad al-Sabah, der damals noch Innenminister von Kuwait war.

Scheich Nawaf war 2016 von seinem damals regierenden Halbbruder Sabah al-Ahmad Al-Sabah zum Kronprinzen ernannt worden. Nach seiner Amtsübernahme im September 2020 führte er das Land durch eine Wirtschaftskrise, die vom Absturz des Erdölpreises verursacht worden war. Der bisherige Kronprinz und nunmehrige Emir Scheich Mishal al-Ahmad al-Sabah ist ebenfalls ein Halbbruder des nun verstorbenen Scheichs. Er wurde am 27. September 83 Jahre alt. Fraglich ist nun, ob ein Angehöriger einer jüngeren Generation an die Macht herangeführt wird.

In Kuwait liegt die Macht weitgehend in den Händen der Herrscherfamilie Sabah. 1962 hatte das Land aber als erster arabischer Golfstaat ein parlamentarisches System eingeführt, die Volksvertretung ist im Land so mächtig wie in keinem zweiten Golfstaat. Kuwaitische Frauen verfügen seit 2005 über das aktive und passive Wahlrecht. Zuletzt hatten jedoch politische Auseinandersetzungen zwischen gewählten Abgeordneten und den vom Palast ernannten Ministern zu politischen Turbulenzen geführt, die auch ausländische Investoren abschreckten.

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