Zu Fuß geflüchtet

Autoschlüssel in Hosentasche überführte Schlepper

Burgenland
17.12.2023 06:00

Lange blieb es auf den Routen der illegalen Migration ungewohnt ruhig. Erneut versuchen jetzt Komplizen von Schleuserbanden auf Schleichwegen Flüchtlinge im Pkw ins Burgenland zu bringen. In Neckenmarkt flog ein Täter auf, nach seiner Flucht ging er der Polizei in Ungarn ins Netz. 

Mit acht Syrern im Auto schlug sich ein Schlepper in der Nacht auf Samstag nach Österreich durch. Die Fahrt führte auf einer geheimen Route vom ungarischen Grenzort Harka bis Neckenmarkt. Der illegale Transport blieb nicht unbemerkt. Prompt stoppte der Türke (30) die Tour, lief nach Ungarn. Die Migranten ließ er im Wagen zurück.

Von Polizei ertappt
Weit kam der Kriminelle nicht. Ungarische Streifenbeamte stoppten den Verdächtigen in Harka, eine sofortige Kontrolle entlarvte ihn: Der Kfz-Schlüssel in seiner Tasche passte zum Schlepperauto! Die acht Flüchtlinge im Wagen wurden unterdessen in das Competence Center Eisenstadt gebracht. Alle Syrer suchten um Asyl an.

Weniger Asylanträge
Seit Ende Oktober sind die Aufgriffe im Burgenland stark rückläufig. Österreichweit geht die Zahl der Asylanträge zurück. Im November wurden 2537 Ansuchen gestellt - um 9433 (etwa 80%) weniger als im Vergleichszeitraum 2022. Insgesamt sind heuer 56.178 Asylanträge registriert, das ist ein Rückgang um 47 Prozent gegenüber den ersten elf Monaten des Vorjahres.

„Österreich stemmt sich gegen den Trend in Europa. In der EU hat es bis Ende September mehr als eine Million Asylanträge gegeben, ein Plus von mehr als 25 Prozent“, heißt es dazu aus dem Innenministerium.

Syrien führt Liste an
Die meisten Anträge stellten im November Syrer (1405), gefolgt von Afghanen (202), Türken (160), Somaliern (83) und Russen (72). Syrer führen ebenso die Statistik 2023 an: in Summe 19.525 Asylanträge, davon 3013 Frauen und 9067 Kinder.

Das Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl setzt auf Schnell- und Eilverfahren, darunter 7972 negative Entscheidungen. „Außerdem haben sich 28.733 Personen dem Verfahren entzogen und Österreich verlassen“, so die Behörde. Fast 10.600 Abschiebungen wurden durchgeführt, davon erfolgten 6088 Ausreisen selbstständig, der Rest verlief zwangsweise.

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