Russische Drohkulisse
Attacke auf NATO-Staat? Putin: „Völliger Blödsinn“
Kremlchef Wladimir Putin hat Befürchtungen des Westens vor einem möglichen Angriff Russlands auf einen Mitgliedsstaat der NATO als „völligen Blödsinn“ zurückgewiesen. Gleichzeitig lässt er Truppen an der Grenze zu Finnland aufmarschieren.
Ein Überfall auf ein NATO-Land? US-Präsident Joe Biden benutze solche Warnungen, um von Fehlern in seiner Russland-Politik abzulenken, sagte Putin dem russischen Staatsfernsehen in einem am Sonntag veröffentlichten Interview.
Putins angebliches Desinteresse
Biden selbst verstehe, dass „Russland keine Gründe, kein Interesse - weder geopolitisch noch wirtschaftlich noch militärisch - hat, mit Staaten der NATO zu kämpfen“, sagte Putin. „Wir haben keine territorialen Ansprüche aneinander, keinen Wunsch, unsere Beziehungen mit ihnen zu verderben“, sagte Putin mit Blick auf die NATO-Staaten.
Der Kremlchef, der seit fast zwei Jahren einen Angriffskrieg gegen die Ukraine führt, hatte immer wieder vor einer Ausdehnung der NATO nach Osten bis an Grenzen Russlands gewarnt. Mit seinem Überfall auf die Ukraine will er auch einen NATO-Beitritt des Nachbarlandes verhindern.
Mehr Truppen an neuer NATO-Grenze
Putin hat im Zuge dessen eine stärkere Militärpräsenz im russisch-finnischen Grenzgebiet angekündigt. Moskau werde im Nordwesten des Landes den „Militärdistrikt Leningrad“ einrichten und dorthin eine „gewisse Anzahl an Einheiten“ verlegen.
Dem Westen warf Putin vor, das zuvor bündnisneutrale Finnland in die NATO „hineingezogen“ zu haben. Finnland war dem Militärbündnis im April 2023 beigetreten, nachdem es den Beitritt infolge der im Februar 2022 begonnen russischen Militäroffensive in der Ukraine beantragt hatte. Putin sagte nun, Finnland und Russland hätten zuvor „keine Streitigkeiten“ gehabt, sämtliche Gebietsfragen seien „seit Langem geklärt“. Der NATO-Beitritt Finnlands werde aber „Probleme“ schaffen.
Finnland und Russland teilen eine 1340 Kilometer lange Landgrenze. Die Beziehungen zwischen beiden Staaten sind sehr angespannt. Am vergangenen Donnerstag hatte Finnland die erneute Schließung sämtlicher Grenzübergänge zu Russland angekündigt. Helsinki wirft Moskau vor, Migranten absichtlich zu seinem westlichen Nachbarn weiterreisen zu lassen, um diesen zu destabilisieren, was Russland bestreitet.
Russische Drohkulisse
Die Ukraine und westliche Staaten warnen immer wieder davor, dass Putin im Fall eines Sieges NATO-Mitglieder im Baltikum und andere Länder des Militärbündnisses angreifen werde.
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