Bis zu 50 Meter tief
Israel entdeckt bisher größten Tunnel der Hamas
Israelische Streitkräfte haben einen ungewöhnlich großen Tunnel entdeckt. Das Militär zeigte Reportern 100 Meter südlich vom Grenzübergang Erez den in einer Düne versteckten Ausgang des Bauwerks. Es handle sich um den bisher größten entdeckten Tunnel, sagte Militärsprecher Daniel Hagari.
Der Tunnel soll bis zu 50 Meter tief liegen, stellenweise drei Meter hoch und breit sowie elektrifiziert sein. Seine Länge wird mit vier Kilometern angegeben. „In diesen Tunnel wurden Millionen von Dollar investiert. Es hat Jahre gedauert, diesen Tunnel zu bauen (...) Fahrzeuge konnten hindurchfahren“, erklärte Hagari weiter.
Israelische Offizielle veröffentlichten zudem Bewegtbild der Bauphase, das offenbar sichergestellt werden konnte:
Projektleiter sei Mohamed Jahja gewesen, Bruder des Hamas-Anführers Jahja Sinwar, der als einer der Drahtzieher des Großangriffs der Hamas auf Israel am 7. Oktober gilt. Die Gänge verfügen über eine Kanalisation, Elektrizität, Lüftung, Abwasserentsorgung und ein Kommunikationsnetz sowie Schienen. Der Boden besteht aus festgestampfter Erde, die Wände sind aus Stahlbeton und der Eingang besteht aus einem Metallzylinder mit eineinhalb Zentimeter dicken Wänden.
Menschen mit Bulldozer überfahren?
Unterdessen forderte die palästinensische Gesundheitsministerin Mai al-Kaila nach Vorwürfen über einen angeblich tödlichen Einsatz mit einem Bulldozer durch Israels Armee in Gaza Ermittlungen.
Israels Armee habe mit einem Bulldozer im Hof des Kamal-Adwan-Krankenhauses die Zelte von Vertriebenen zerstört und dabei auch Menschen getötet, berichtete der Nachrichtensender Al-Jazeera am Sonntag unter Berufung auf Ärzte und Augenzeugen.
Dem Bericht zufolge sollen etwa 20 Menschen getötet worden sein, darunter auch Verwundete. Israels Armee äußerte sich auf Nachfrage nicht zu den Vorwürfen, die sich unabhängig nicht überprüfen ließen.
Gesundheitsministerin Al-Kaila forderte internationale Ermittlungen und rief die Weltgemeinschaft auf, die Berichte über Kriegsverbrechen im Gazastreifen nicht zu ignorieren, wie die palästinensische Nachrichtenagentur WAFA berichtete. Augenzeugen und medizinischen Teams zufolge sind Palästinenser „lebendig begraben“ worden.
Hilfskonvoi über Kerem Shalom
Ein erster Hilfskonvoi ist am Sonntag über den israelischen Grenzübergang Kerem Shalom in den Gazastreifen gelangt. 79 Lastwagen seien auf dem Weg in das Palästinensergebiet, sagte ein Vertreter des ägyptischen Roten Halbmondes. Israel hatte am Freitag erklärt, „vorübergehend“ die Lieferung humanitärer Güter in den Gazastreifen über den Grenzposten zuzulassen.
Zuvor war Kerem Shalom bereits genutzt worden, um Lastwagen zu kontrollieren, bevor sie zu der an der Grenze zwischen Ägypten und dem Gazastreifen gelegenen Stadt Rafah weitergeschickt wurden.
Rafah war bisher der einzige Übergang, über den Hilfsgüter in das Palästinensergebiet gelangten. Vor dem Angriff der radikalislamischen Hamas auf Israel am 7. Oktober wurden 60 Prozent der Waren für das Küstengebiet über den Kontrollpunkt Kerem Shalom abgewickelt, der im Dreieck zwischen den Grenzen zum Gazastreifen und Ägypten liegt.
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