„Wir sind verzweifelt“

Warum Tierheime bereits Tierspitälern gleichen

Noch nie gab es so viele Unfallkatzen wie heuer.

(Bild: Tierheim Krems)

Das heurige Jahr wird den niederösterreichischen Tierheimen in schlechter Erinnerung bleiben: Noch nie gab es so viele Notfälle, die ihre Hilfe benötigen. Die Kosten explodieren, freie Plätze sind Mangelware.

Katze „Selina“ ist der jüngste Neuzugang im Kremser Tierheim. Dass der Vierbeiner noch lebt, grenzt dabei an ein Wunder. Er wurde vermeintlich tot von einem Postbeamten am Straßenrand liegend aufgefunden. Nicht zuletzt, weil der Mann der Lebensgefährte einer Tierheim-Mitarbeiterin ist, hielt er sicherheitshalber aber doch an und entdeckte noch Lebenszeichen. Der Postler brachte die völlig abgemagerte „Selina“ ins Tierheim, wo sie nun gesund gepflegt wird. Aufgrund einer Augenerkrankung kann sie aber nur noch Umrisse sehen.

„Quarantäne gleicht Krankenstation“
Behandlungen wie diese kosten den Tierheimen viel Geld. „Die Veterinärkosten sprengen mittlerweile jeden Rahmen“, erklärt Andrea Specht, NÖ-Tierschutzverbandspräsidentin und Leiterin des Kremser Tierheims. In den meisten Einrichtungen zwischen Enns und Leitha gab es noch nie so viele verunfallte Tiere wie heuer. Auch bei Fundkatzen gibt es Rekordzahlen. „Wir sind verzweifelt, unsere Quarantäne gleicht einer Krankenstation“, schildern die Kremser Tierpflegerinnen Katrin Hofbauer und Aniko Peter.

Der Kalenderverkauf soll Geld für Behandlungen einbringen.

(Bild: Tierheim Krems)

Um die Tierarztkosten zu stemmen, sind die Tierheime mehr denn je auf Spenden angewiesen. Zur Veranschaulichung: Die letzten beiden Monate mussten dafür alleine in Krems 20.000 Euro bezahlt werden. Zusätzlich kann bereits der Tierkalender 2024 um neun Euro erworben werden. Durch den Erlös sollen ebenso Futter- und Behandlungskosten finanziert werden.

Spendenkonto Tierheim Krems: AT18 2022 8000 0407 9851

Bestellung des Kalenders: [e-mail]