Eine Farce in Eisenstadt: Ein Doktor aus dem Nordburgenland soll die Noch-Ehefrau mit dem Umbringen bedroht haben. Sogar der Anwalt der Dame war auf der Seite des Angeklagten.
Und so standen sie nun im Foyer des Landesgerichts Eisenstadt: Der Opferanwalt, seine Mandantin und der Herr Doktor, der seiner Ehefrau laut Anklage die Gliedmaßen abschneiden und dann ihren abgetrennten Kopf in die Waschmaschine stecken wollte. Man plauderte.
Der Mann verdient laut eigenen Angaben 7000 Euro netto im Monat. Viele von uns wissen, dass auch manche Ärzte Schubladen haben, wo das Geld verschwindet, das wir hingelegt haben. Kann also durchaus mehr sein.
Opferanwalt: „Keine Fotos vom Angeklagten!“
„Nicht schuldig“, bekannte sich der 52-Jährige Mediziner beim Prozess in Eisenstadt. „Ich hatte in keiner Sekunde daran gedacht, meiner Frau die Extremitäten abzutrennen.“ Zuvor hatte der Opferanwalt verlangt, dass man keine Fotos vom Angeklagten machen möge. Und dass die Öffentlichkeit ausgeschlossen werde. Noch einmal: Dieser Opferanwalt, der sich mit dem Honorar jetzt vermutlich ein neues Auto kaufen kann, hätte eigentlich die Frau vertreten sollen . . .
Die trat vor Richterin Melanie Gschiel und verweigerte die Aussage. Ihr Mann nickte. Der Opferanwalt grinste. Gschiel hustete.
Der Angeklagte habe am 8. Oktober daheim im Nordburgenland auf die Kinder geschaut. Das Ehepaar lebt getrennt. Als die Frau kam, sei es zur Eskalation gekommen. Ein alarmierter Polizist sagte vor Gericht: „Sie war ängstlich und aufgebracht.“
Zu wenig für die Richterin, um den Mediziner zu verurteilen. Nach dem Freispruch standen sie wieder zusammen, der Opferanwalt, seine Mandantin und der Herr Doktor. Ohne zugehört zu haben, aber: Weil du jetzt so brav warst, können wir schon über eine mehr als einvernehmliche Scheidung reden, oder?
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