Deutschland hat völlig überraschend und quasi über Nacht die Förderung für den Kauf von Elektroautos abgeschafft. Tausende Kunden schauen durch die Finger und fühlen sich betrogen. Kunden in Österreich sind alarmiert - doch hierzulande bleibt im Wesentlichen alles beim Alten, was die Förderung betrifft. Bis auf die Plug-in-Hybride.
Planungssicherheit sieht anders aus als das, was da bei unseren Nachbarn passiert. Nur Anträge, die bis 17. Dezember eingegangen sind, werden noch bearbeitet. Eigentlich sollte die E-Auto-Förderung laut Ministerium Ende 2024 auslaufen - oder vorher, wenn die Mittel aufgebraucht sind. Und genau mit diesem Nebensatz rechtfertigt sich die Regierung jetzt. Es habe nie eine „Förder-Garantie“ gegeben, sondern es sei klar gewesen: „Wenn das Geld weg ist, ist es weg“, gibt Finanzminister Christian Lindner das Unschuldslamm.
Anders in Österreich: Hier wurde jüngst festgelegt, wie es mit der Elektromobilitätsförderung weitergeht. „Das Gesamt-Förderbudget für E-Mobilität seitens Klimaschutzministerium beträgt für das kommende Jahr 114,5 Millionen Euro“, heißt es aus dem Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie. Das ist mehr als bisher und ein Betrag, der für die Neuzulassungen 2024 ausreichen sollte - obwohl der Staat bei Elektro-Zweirädern sogar noch ein Schauferl drauflegt.
E-Auto-Zuschuss wie gehabt
Wer ein Elektroauto kaufen möchte, kann sich auf die gleichen Beträge und Voraussetzungen verlassen wie bisher. Private bekommen einen staatlichen Zuschuss von 3000 Euro vom Staat und 2000 Euro vom Händler, macht inklusive Mehrwertsteuer also 5400 Euro. Vorausgesetzt, das Basismodell kostet nicht mehr als 60.000 Euro brutto.
Für Plug-in-Hybride macht der Staat keine Förderung mehr locker, obwohl neuere Modelle elektrische Reichweiten bieten, die sie rein mit Batterieantrieb für viele Besitzer alltagstauglich machen. Die Förderung ist ausgelaufen und wird auch nicht mehr aufgenommen.
Höhere staatliche Förderung für E-Zweiräder
Bei elektrisch motorisierten Zweirädern gibt es ab 2024 erhöhte Bundesförderanteile. Bei E-Mopeds wird der Förderanteil des Bundes von bisher 450 Euro auf 600 Euro angehoben, bei E-Motorrädern unter einer Leistung von 11kW steigt der Bundesanteil von 700 auf 1200 Euro angehoben, E-Motorräder über 11 kW werden von staatlicher Seite statt mit 1400 künftig mit 1800 Euro gefördert. Dazu kommt der (gleich gebliebene) Händleranteil von 420 Euro (jeweils inkl. Mehrwertsteuer) bei E-Mopeds und 600 Euro bei E-Motorrädern.
Für Wallboxen und Ladekabel gibt es bis zu 600 Euro, Errichter von Gemeinschaftsanlagen in Mehrparteienhäusern erhalten bis zu 1800 Euro. Für öffentlich zugängliche Ladeinfrastruktur gibt es bis zu 30.000 Euro Förderung.
Im Förderprogramm LADIN sind weitere 10 Millionen Euro vorgesehen, um die Ladeinfrastruktur in bisher unterversorgten Gebieten voranzutreiben. „Der Verkehr ist nach wie vor das Sorgenkind im Klimaschutz“, sagte Klimaministerin Leonore Gewessler. „Mit der E-Mobilitätsoffensive unterstützen wir den Umstieg auf emissionsfreie Autos“.
Fast ein Viertel der Zulassungen elektrisch
Und die E-Mobilitätsförderung bringe durchaus den gewünschten Erfolg, sieht sich das Ministerium bestätigt: Im Oktober entfielen demnach mehr als 23 Prozent der Pkw-Neuzulassungen auf rein elektrisch betriebene Fahrzeuge. Und fast 3 Prozent aller zugelassenen Autos seien E-Autos.
Steuerzahler finanzieren die Förderung
Verbraucherschützer in Deutschland kritisieren zwar das überraschende Aus für die E-Auto-Förderung, aber nicht deren Ende an sich. „Kaufprämien waren kurzfristig wichtig, um die Verbreitung von Elektroautos anzukurbeln“, sagt Verbraucherschützerin Marion Jungbluth. Langfristig könne das Markthochlaufen aber nicht auf Kosten der Steuerzahlerinnen und Steuerzahler finanziert werden.
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