Täglich schieben sich Tausende Touristen durch das Amsterdamer Rotlichtviertel De Wallen. Nicht allen gefällt das - Bürgermeisterin Femke Halsema will die Sexarbeiterinnen seit April 2023 in die Außenbezirke verbannen. Doch seitdem gibt es Widerstand von allen Seiten. Nun aber soll der „Distrikt“ umziehen.
Das bekannte Rotlichtviertel aus der Altstadt von Amsterdam soll in ein Erotikzentrum am Stadtrand umziehen.
Dazu verkündete die Stadtregierung am Montag eine Standortauswahl, mit der die kontroverse Diskussion (siehe Video oben) um die Pläne kein Ende haben dürfte.
Das Hochhaus mit Arbeitsplätzen für rund 100 Prostituierte sowie Gaststätten, Sextheatern und Clubs soll nämlich in einem Viertel am südlichen Rand der Stadt entstehen. Bis zur Eröffnung könnte es jedoch noch sieben Jahre dauern.
Sex-Hochhaus direkt neben EU-Arzneimittelbehörde?
Allerdings: Anrainer und die dort angesiedelte EU-Arzneimittelbehörde EMA protestierten bereits. Die Stadtverwaltung: „Durch das enorme Wachstum des Tourismus steht die Altstadt, insbesondere das Rotlichtviertel, seit Jahren unter Druck.“ Anfang kommenden Jahres soll der Stadtrat über die Standortwahl beraten.
Altstadt soll lebenswerter werden
Das Erotikzentrum sei eine der Maßnahmen, um das Stadtzentrum wieder lebenswerter zu machen. Im Gegenzug zu den im Zentrum geplanten 100 Plätzen für Sexarbeiterinnen solle eine ähnliche Anzahl von Arbeitsplätzen im Rotlichtviertel wegfallen.
Vom freizügigen Flair der rotbeleuchteten Fenster in De Wallen, wie das Altstadtviertel heißt, wird im Sex-Hochhaus nicht viel überbleiben. „Die Fenster des Erotikzentrums werden sich nur im Inneren des Gebäudes befinden“, kündigte die Stadtregierung an.
Das mittelalterliche Stadtzentrum De Wallen ist von Kanälen und engen Gassen mit traditionellen Bars durchzogen. Es handelt sich wohl um die älteste und bekannteste Amüsiermeile Europas.
Hausordnung soll „Störende“ fernhalten
Alle Besucher kämen durch einen gesicherten Eingang und müssten sich an die Hausordnung halten. „Auf diese Weise wollen wir den Besichtigungstourismus bekämpfen und störende Gruppen fernhalten.“
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