Zum ersten Mal in ihrer Firmengeschichte hat die deutsche Spielwarenmarke Playmobil erstmals im vergangenen Geschäftsjahr einen Verlust gemacht. Erst vor wenigen Wochen kündigte das Unternehmen an, Hunderte Jobs abzubauen.
Playmobil-Chef Bahri Kurter erklärte der „Zeit“ laut einem am Dienstag veröffentlichten Vorabbericht, der Umsatz der Spielwarenmarke der Horst Brandstätter-Gruppe sei auf 614 Millionen Euro von 653 Millionen Euro geschrumpft. Kurter erklärte, er sei mit dem Weihnachtsgeschäft „zufrieden“.
Playmobil nur mehr bis zu Alter von acht Jahren interessant
Die Unternehmensgruppe hatte Anfang Oktober angekündigt, weltweit 694 der etwa 4000 Stellen bis 2025 abzubauen. Für das Unternehmen müsse künftig gelten: „Weg mit Denkverboten, mehr Kreativität“, sagte Kurter. Die Spielgewohnheiten der Kinder hätten sich verändert und das Geschäft erschwert. „Die Relevanz in den Kinderzimmern ist um ein Drittel zurückgegangen“, sagte der Manager. Vor allem digitale Angebote seien in Wettbewerb getreten zu den klassischen Spielwaren, damit habe sich die Zielgruppe verkleinert. „Jetzt funktioniert Playmobil nur noch zwischen vier und acht Jahren“, erklärte Kurter. Gedacht war Playmobil einst für Kinder bis ins Alter von zehn Jahren.
Figuren von Promis geplant
Kurter war erst in diesem Jahr in die Geschäftsführung der Horst Brandstätter-Gruppe berufen worden. Um die Nachfrage anzukurbeln, will er künftig alle Altersgruppen ansprechen: Playmobil solle „vom Produkt zu einer Marke“ werden, die auch für Jugendliche und Erwachsene interessant sei. Angedacht seien etwa Playmobil-Gesellschaftsspiele oder emotionale Figuren von prominenten Fußballspielern und anderer Stars.
Die Spielfiguren von Playmobil, die 1974 erstmals auf der Spielwarenmesse vorgestellt worden waren, sind weltweit bekannt. Branchenkennern zufolge hat das Unternehmen in den vergangenen Jahren jedoch wichtige Trends - etwa die Digitalisierung - verschlafen. Hier habe sich der dänische Konkurrent Lego besser gewandelt.
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