Dass in Sozialen Netzwerken nicht immer alles Gold ist, was glänzt, beweist dieser Fall aus den USA nur zu gut. Ex-Influencerin Ruby Franke gab auf Instagram vielbeachtete Erziehungstipps und stellte sich dort als wahrhafte Super-Mum dar - dabei misshandelte sie zwei ihrer sechs Kinder, ließ sie schuften und hungern, bis ein Sohn endlich von „Zuhause“ fliehen konnte.
Die meisten sogenannten Influencer in Sozialen Medien führen ihre Follower mittels Photshop und Einsatz von Filtern erfolgreich hinters Licht, um sich selbst möglichst makellos zu präsentieren - und nebenbei ihre Produkte vorzustellen und lukrative Firmenkooperationen zu bewerben. Kurz: um Geld zu scheffeln.
Zwei Millionen Follower getäuscht
Ruby Franke war nicht auf Make-up oder Fitness spezialisiert, sie spielte ihren Followern ein heiles Familienidyll vor. Nach außen hin führte die vermeintliche Vorzeige-Mama ein perfektes Leben, versorgte über zwei Millionen Follower mit teils umstrittenen Erziehungstipps.
Abseits der Kamera aber, die Kindergeburtstage, sonnige Familienurlaube und sonstige Meilensteine perfekt eingerahmt festhielt, ließ sie ihre zwei ältesten Kinder hungern und misshandelte sie.
Mutter isolierte Kind, ließ es schuften
Ihren Sohn (12) etwa soll sie „gefoltert“ und im Sommer stundenlang in brennender Hitze arbeiten lassen haben. Essen soll er oft keines bekommen haben. Bücher, elektronische Geräte wie ein Handy und sogar Sozialkontakte waren für den Heranwachsenden tabu.
Ruby soll ihn getreten und seinen Kopf unter Wasser gehalten haben. Pikant: Schon vor fast zwei Jahren postete eine Userin unter eines der Fotos des Kindes: „Er hat immer solche dunklen Augenringe und sieht traurig aus. Ich glaube nicht, dass der arme Bub glücklich ist!“
Kind Handschellen umgelegt
Der Bub soll nach einer neuerlichen Attacke im Sommer versucht haben, zu flüchten, was ihm jedoch nicht gelang. Franke soll daraufhin seine Füße gefesselt und ihm Handschellen angelegt haben. Dem Kind habe sie laut „BILD“ erklärt, es handele sich dabei um einen „Akt der Liebe“. Ähnlich Schlimmes soll die neunjährige Tochter erfahren haben, die die Mutter für „besessen“ und „böse“ hielt.
Nach einem Gewaltakt im August konnte der 12-jährige Sohn schließlich zu einem Nachbarn flüchten. Er tauchte dort abgemagert und mit Klebeband um die Knöcheln auf. Der Mann, dem sich das Kind anvertraute, verständigte die Polizei.
Ehemann reichte Scheidung ein
„Mit meinem tiefsten Bedauern und meiner Trauer für meine Familie und meine Kinder, schuldig“, plädierte Ruby schließlich am 18. Dezember in Gefängniskleidung vor Gericht in St. George im US-Bundesstaat Utah.
Ihre vier jüngsten Kinder befinden sich in staatlicher Obhut. Ruby ist jeweils wegen sechs schwerer Straftaten der Kindesmisshandlung angeklagt. Ihr Ehemann hat die Scheidung eingereicht.
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