Wegen neuen Entwicklungen bei Energie- und Klimathemen zog die Osttiroler Gemeinde einen Schlussstrich und verabschiedet sich mit Ende des Jahres vom Projekt des Landes Tirol. Die Vorgaben seien laut dem Bürgermeister nicht zielführend.
Viele Jahre lang galt die Gemeinde Virgen als Vorzeigekommune in Sachen Energieeffizient bzw. Klimaschutz und wurde dafür sogar mit zahlreichen Preisen und Auszeichnungen gewürdigt. Als Mitglied des e5-Programms des Landes Tirol konnte man laut eigenen Angaben Vorgaben Umsetzen und steigern. Projekte wie das Virger Mobil, die Nährwärmeversorgung oder zahlreiche Solar- und PV-Anlagen sind lediglich einige Beispiele dafür.
Virgen wird bei diesem ’Erbsenzählen’ nicht mitmachen.
BM Dietmar Ruggenthaler.
Doch damit ist Ende 2023 Schluss – zumindest was das Programm angeht. Änderungen rund um Energie und Klima stießen dem Gemeinderat sauer auf. Man fürchtet, die Bevölkerung nicht mit an Bord zu haben. Deshalb wurde nun der Ausstieg beschlossen. „Im neuen Maßnahmenkatalog sind viele neue Kennzahlen, Statistiken oder CO2-Bilanzen vorgesehen, die für uns nicht mehr nachvollziehbar sind. Virgen wird bei diesem ’Erbsenzählen’ nicht mitmachen“, schildert BM Dietmar Ruggenthaler.
Die e5-Familie wächst dennoch auch im nächsten Jahr um zehn Gemeinden.
Bruno Oberhuber, GF der Energieagentur Tirol
Bedauern und Blick nach vorne bei Energieagentur
Damit endet die Kooperation nach 25 (!) Jahren. Die Gemeinde bleibt dennoch Klimabündnisgemeinde und „nimmt weiterhin an anderen Initiativen teil“, stellt Ruggenthaler klar.
Die zuständige Energieagentur Tirol bedauert den Ausstieg. Man habe frühzeitig mit den Verantwortlichen gesprochen und wolle ihnen weiterhin beratend zur Seite stehen. Dennoch sehe man sich auf dem richtigen Weg, wie GF Bruno Oberhuber erklärt: „Mittlerweile wird immer klarer, welche konkreten Anstrengungen es braucht, um die großen Ziele der Energieautonomie und Klimaneutralität zu erreichen. Die e5-Familie wächst dennoch auch im nächsten Jahr um zehn Gemeinden.“ Gerüchte, dass weitere Kommunen aussteigen, seien nicht bekannt.
Beim e5-Programm handelt es sich um ein bundesweites Projekt mit einheitlichen Kriterien. Diese wurden heuer überarbeitet. Herangezogen werden Kennzahlen zur Energieeinsparung oder erneuerbaren Energie. In Tirol gibt es, mit Virgen, 50 teilnehmende Gemeinden.
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