Seine Unschulds- und Reuebeteuerungen halfen einem 24-jährigen türkischen Schlepper bei seinem Verfahren am Dienstag in Linz herzlich wenig. Der Bursch, der im August mit 56 Kurden in seinem Pritschenwagen in Linz-Urfahr gefasst worden war, bekam drei Jahre und drei Monate Haft aufgebrummt.
„Ich fühle mich schuldig. Ich schäme mich. Ich habe eine große Idiotie begangen“ – noch mehr Reue, als ein türkischer Schlepper (24) bei seinem Verfahren am Dienstag in Linz zeigte, wäre schon burgtheaterreif gewesen. Der schwarz gekleidete Junge mit den langen Locken präsentierte sich beim Verfahren als Unschuldsknabe. Er sei nach eineinhalb Jahren als Arbeiter in einer Kebab-Fabrik in Polen von einem ominösen Bekannten namens „Baba“ als Fahrer angeworben worden. Zuerst fuhr der Jung-Türke mit einem geliehenen Pritschenwagen nach Budapest. Dort stiegen 56 Kurden – Männer, Frauen, Jugendliche und Kleinkinder – zu. Ihr gemeinsames Ziel: Deutschland.
Daraus wurde nichts, denn der für die Schlepperkundschaft äußerst qualvolle Transport wurde am 27. August von der Polizei auf der Rudolfkreuzung in Linz gestoppt. Seither saß der Chauffeur in Linz in Untersuchungshaft. An den Aufenthalt hinter Gittern konnte er sich nun schon gewöhnen, und das ist auch gut so.
Strenge Strafe
Denn obwohl der Bursch dauernd beteuert hatte, selbst ein Opfer gewesen zu sein und aus Angst vor den kriminellen Hintermännern so gehandelt zu haben, bekam er eine ordentliche Strafe aufgebrummt: drei Jahre und drei Monate scharf. Das strenge Urteil ist bereits rechtskräftig.
Und noch einer . . .
Ein weiterer Schlepper, der am 26. September in Altenfelden erwischt worden war, fasste ebenfalls am Dienstag in Linz 16 Monate unbedingt aus.
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