Nach monatelangen personellen Turbulenzen in der Wiener Ärztekammer steht Stefan Ferenci, der derzeitige Vizepräsident und Kurienobmann der angestellten Ärztinnen und Ärzte, offenbar vor seinem Rücktritt. Einen entsprechenden Schritt hat er jedenfalls per Mail für die nächste ordentliche Kuriensitzung am 20. Februar 2024 angekündigt.
Nach monatelangen personellen Turbulenzen in der Wiener Ärztekammer steht Stefan Ferenci, derzeit Vizepräsident und Kurienobmann der angestellten Ärztinnen und Ärzte, offenbar vor seinem Rücktritt. Einen entsprechen Schritt hat er jedenfalls per Mail für die nächste ordentliche Kuriensitzung am 20. Februar 2024 angekündigt.
Mit diesem Schritt würde er automatisch auch das Amt des Vizepräsidenten verlieren, das für den Kurienobmann reserviert ist, wie es aus der Kammer zur APA hieß. Mit dem angekündigten Rücktritt folge er dem Wunsch von Frau und Kindern, so die Begründung des streitbaren Ärztevertreters.
Will sich weiter für Spitalsärzte einsetzen
Er werde sich aber weiter für die Interessen der Spitalsärzte einsetzen, heißt es in dem Schreiben, von dem der „Dossier“-Journalist Ashwien Sankholkar einen Screenshot auf auf X (vormals Twitter) veröffentlichte (siehe unten).
In dem Schreiben kritisiert Ferenci auch, dass zuletzt die Interessen der „kleinen Gruppe der Kassenärzt*innen“ zu sehr im Fokus der Wiener Ärztekammer gestanden seien. Die angestellten Ärzte stellten 60 Prozent der Kammermitglieder und müssten dementsprechend vertreten werden, betonte er.
Im Clinch mit Wiens Gesundheitsstadtrat
Er hoffe, dass seine Nachfolge „diesen selbstbewussten und, wenn notwendig, kämpferischen Weg“ weiter fortsetzen werde. Zuletzt war Ferenci wiederholt auf Konfrontation mit Wiens Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) gegangen und hatte versucht, diesen mit Umfragen und Streikankündigungen unter Druck zu setzen.
Zwischen Ende April und Ende August war Ferenci auch interimistisch an der Spitze der Wiener Kammer gestanden, nachdem sich der intern stark umstrittene Ärztekammer-Chef Johannes Steinhart aus gesundheitlichen Gründen vorübergehend aus den Geschäften zurückgezogen hatte.
Seit Frühjahr Turbulenzen bei Ärztekammer
Die Wiener Ärztekammer befindet sich bereits seit dem Frühjahr in Turbulenzen, Hintergrund sind Vorwürfe rund um die Beschaffungsplattform Equip4Ordi (E4O), einer ausgelagerten Tochtergesellschaft der Kurie der niedergelassenen Ärzte. Die Staatsanwaltschaft ermittelt in dieser Causa wegen des Verdachts der Untreue, Begünstigung und des schweren Betrugs.
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.