SPÖ-Klubobmann Kucher fand im „Krone“ Gespräch klare Worte, nachdem der Tierschutzsprecher seiner Partei vor kurzem mit einer Unterlassungsklage gegen einen Tierschutzverein schockierte. Dieser wollte ein belastendes Video von seiner Veranstaltung gerichtlich verbieten lassen. Das Landesgericht in Ried erteilt nun dazu vorerst eine Absage.
Mittlerweile tauchen Videos mit erschreckenden Szenen fast schon wöchentlich auf. Elektroschocks beim Training, minderjährige „Schutzhelfer“ werden über den Platz geschickt oder Hunde, die beim „Aus“-Kommando in der Prüfungssituation nicht mehr loslassen wollen.
Die Befürworter der „Gebrauchshundeausbildung“ reagieren immer nach dem gleichen Schema: Sie erkennen beim besten Willen nichts Problematisches, Tierschützer hätten keine Ahnung und nur Hetze im Sinn.
Tierschutzsprecher als Veranstalter
So auch der Veranstalter der „Riesenschnauzer WM“, der Aufdeckungen wie diese juristisch abwürgen will. Man müsste doch innerhalb der Vereine und Sportklubs dankbar sein, wenn mögliche Missstände aufgedeckt werden - aber offenbar ist man auch in der „Krisenkommunikation“ beratungsresistent.
Wenig einsichtig
Mittels Privatgutachten sollte die kritische Einschätzung der Tierschützer widerlegt und ein Verbot des kursierenden Videos erreicht werden. Doch das Landesgericht Ried weist die einstweilige Verfügung ab, und ist der Ansicht, dass Verstöße gegen das Tierschutzgesetz nicht ausgeschlossen werden können!
Denn eine von der Gegenseite ebenfalls engagierte Sachverständige zeichnet ein völlig anderes Bild der kritisierten Szenen. „Die unterschiedlichen Interpretationen der beiden Gutachten bestätigen dem Gericht, dass die Aufnahmen von einem ‘objektiven Durchschnittsbetrachter‘ durchaus als problematisch wahrgenommen werden können“, so Jürgen Stadler von der „Pfotenhilfe“.
Position klargestellt
Doch das letzte Wort in dieser Causa ist noch nicht gesprochen und es gilt den tatsächlichen Ausgang des Verfahrens abzuwarten. Zwischenzeitlich haben Parteikollegen allerdings die Reissleine gezogen und beziehen nach dem Alleingang von Dietmar Keck klar Stellung.
Einigkeit beim Thema Tierschutz
SPÖ-Klubobmann Philip Kucher versammelt auch die rot geführten Bundesländer hinter sich und sagt im „Krone“-Gespräch, dass „Private Trainings, die ein Angriffsverhalten gegenüber Menschen zum Inhalt haben, sind sowohl aus Sicht des Tierschutzes, als auch aus Sicherheitsgründen abzulehnen.“
Langes Warten auf Entscheidung
Mittlerweile haben alle Fraktionen klar Stellung bezogen, nur die Volkspartei gibt sich immer noch zaghaft. Die Kanzler-Partei lässt ihren grünen Koalitionspartner mit einer konkreten Entscheidung warten, obwohl schon mehrfach Konkretisierungen angekündigt waren. Warum man hier nicht endlich Farbe bekennt - diese Frage stellen sich nicht nur Tierschützer!
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