Laut Umfragen haben immer mehr Menschen das Gefühl, dass sie ihre Meinung nicht mehr frei äußern können. Das klingt absurd, immerhin leben wir nicht in einer Autokratie, in der man für öffentliche Kritik gesteinigt wird. Dennoch ist „das Gefühl“ - wie es so schön heißt - nicht ganz unrichtig: Wer offen sagt, was er denkt, riskiert viel.
In unserem schönen Nachbarland zeigt eine aktuelle Umfrage, dass sich 44 Prozent der Deutschen nicht mehr trauen, ihre Meinung frei zu äußern. Das ist der schlechteste Wert seit 70 Jahren. Aber auch bei uns in Österreich sieht die Lage nicht viel besser aus. 53 Prozent halten mit ihrer Meinung lieber hinterm Berg und 39 Prozent sind von „politischer Korrektheit“ genervt. Das ist alarmierend und absonderlich zugleich.
Vor allem FPÖ-Wähler wollen Meinung nicht sagen
Laut einer Market-Umfrage sind es vor allem blaue Wähler, die sich mit ihrer Meinungsäußerung zurückhalten, während sich Grün- oder NEOS-Sympathisanten offen zu ihren Gedanken bekennen. Das könnte bedeuten, dass es in unserer Gesellschaft eben doch einen unausgesprochenen Kodex gibt, was man sagen darf und was nicht. Offenbar sind rechte Meinungen bei uns nicht gern gesehen.
Flüchtlinge, Corona, Gendern, Klimaschutz - lauter Tretminen!
Wer sich gegen einen Flüchtlingszustrom ausspricht, die Corona-Impfung hinterfragt, das Gender-Sternchen albern findet oder sich nicht für den Klimaschutz begeistert, hat es mit seiner Meinung in unserer Gesellschaft schwerer als jemand, der „sich kümmert“. Das schickt sich nicht und wird im schlechtesten Fall mit Ächtung, Hohn und Ablehnung bestraft. Der Frust bewirkt Rückzug - eine immense Gefahr!
Für Toleranz auch FPÖlern gegenüber!
Denn das bewirkt, dass ein Teil unserer Gesellschaft verstummt. Man muss kein Psychologe sein, um zu prophezeien, dass sich dieser Ärger dann in der anonymen Wahlkabine entlädt. Wenn die anderen Parteien also Kickl verhindern wollen, wäre es klüger, auch andere Meinungen zuzulassen, anstatt alles Blaue zu verteufeln. Das Zauberwort lautet Toleranz. Auch FPÖlern gegenüber.
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