Nur die Hälfte der Österreicher hat Zugang zu gut ausgebauten öffentlichen Verkehrsmitteln. Vor allem am Land muss man sich häufig mit einer „Basiserschließung“ zufriedengeben. Gut ausgebaut sind vor allem die großen Städte und ihr Umland.
Im Bundesländervergleich sticht neben Wien vor allem Vorarlberg hervor. Dort haben zwar nur 17 Prozent der Bevölkerung Zugang zu hochrangig ausgebauten Verkehrsmitteln. Trotzdem liegt das Ländle gemeinsam mit Tirol damit an dritter Stelle in Österreich - nach Wien (87 Prozent) und Salzburg (22 Prozent).
Zusätzlich lebt allerdings auch etwas mehr als die Hälfte der Vorarlberger in Regionen, die als „gut“ oder „sehr gut“ erschlossen gelten. Das bedeutet beispielsweise, dass werktags eine S-Bahn mit mehr als einem Zug pro Stunde erreichbar ist oder ein Bus mit 20-Minuten-Takt, so von der APA ausgewertete Daten der Statistik Austria und der Raumordnungskonferenz.
Der Verkehrsclub Österreich (VCÖ): „Auch in dünner besiedelten Regionen kann es ein gutes öffentliches Linienangebot geben“, so Sprecher Christian Gratzer mit Verweis auf den Bregenzerwald. Dort fährt der „Landbus“ im Stunden- oder Halbstundentakt und bietet zwei Nachtbuslinien.
21 Prozent der Vorarlberger haben ein Klimaticket
Insgesamt lebt gut die Hälfte der Vorarlberger in einer Region mit sehr gut oder gut ausgebautem öffentlichen Verkehr - mehr als in jedem anderen Bundesland. Dementsprechend stark ist auch die Nutzung des Klimatickets: 21 Prozent der Vorarlberger haben ein österreichweit oder landesweit gültiges Klimaticket.
97 Prozent in Wien profitieren von gut ausgebauten Öffis
Höher ist der Anteil der Jahreskartenbesitzer nur in Wien (1,17 Millionen Jahreskarten, Jugend- und Klimatickets). Fast 87 Prozent der Bevölkerung haben in Wien Zugang zu hochrangig oder höchstrangig ausgebauten Öffis. Das bedeutet, dass eine U-Bahn, eine Straßenbahn oder ein Bus mit maximal Zehn-Minuten-Takt fußläufig erreichbar ist. In den anderen großen Städten haben sechs von zehn Einwohnern Zugang zu hochrangigen Öffis.
Allerdings leben in Österreich deutlich mehr Menschen am Land (3,4 Millionen) als in den großen Städten (2,8 Millionen). Und dort lebt nur einer von acht Einwohnern (zwölf Prozent) im Einzugsbereich von hochrangig oder gut ausgebauten Öffis.
„Basiserschließung“ für viele Alltag
Mehr als die Hälfte (59 Prozent) muss sich mit einer „Basiserschließung“ abfinden. Das bedeutet beispielsweise eine S-Bahn alle zwei Stunden oder ein Bus, der vier Mal täglich fährt. Weitgehend ohne öffentliche Verkehrsmittel muss knapp dein Drittel der Menschen am Land auskommen (29 Prozent).
Schließlich lebt auch einer von acht Österreichern (13 Prozent) in einer Region, die gar nicht von den Öffi-Güteklassen erfasst wird. Oft gebe es aber Gemeindebusse oder Sammeltaxis, die nur auf Bestellung fahren. Gerade hier wäre aus seiner Sicht die Aufnahme dieser Angebote ins Klimaticket-System wichtig.
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