Die ukrainische Armee will bis zu 500.000 neue Soldaten rekrutieren. Präsident Wolodymyr Selenskyj erklärte jedoch, das sei für das Land eine kostspielige und „heikle“ Frage - es sei noch nichts entschieden.
Ende Februar verteidigt sich die Ukraine bereits seit zwei Jahren gegen Angriffe aus Russland. „Ein schwieriges Jahr geht zu Ende“, resümierte der Präsident in seiner Rede zum Jahresende. Es fehlt an Soldaten und Waffen, die unentbehrlichen Hilfen aus dem Westen werden teilweise blockiert.
Selenskyj: „Frage von Menschen, Fairness und Finanzen“
Nun habe die Militärspitze „450.000 bis 500.000“ neue Soldaten angefordert. Das würde 500 Milliarden Hrywnja (ca. 12,3 Milliarden Euro) kosten, rechnete Selenskyj vor. Doch eine Entscheidung sei noch nicht gefallen, denn die Vorbereitung neuer Soldaten sei für die Ukraine nicht nur eine teure, sondern auch politisch heikle Frage. „Erstens ist es eine Frage von Menschen, zweitens ist es eine Frage der Fairness, es ist eine Frage der Verteidigungsfähigkeit und es ist eine Frage der Finanzen.“
Die Ansprache des Präsidenten sehen Sie in diesem Beitrag:
Erholung und Heimaturlaub für bestehende Soldaten
Neue Kämpfer würden nicht nur die Schlagkraft der Armee erhöhen, sondern auch den bestehenden Soldaten ermöglichen, Recht auf Erholung und Heimaturlaub zu bekommen - Selenskyj betonte, dass ihm das wichtig sei. Es werde dazu bereits ein komplexer Plan für eine mögliche Rotation ausgearbeitet.
Was die Hilfen aus dem Westen betrifft, zeigte sich Selenskyj optimistisch: „Ich bin zuversichtlich, dass die Vereinigten Staaten von Amerika uns nicht im Stich lassen werden und dass das, was wir vereinbart haben, vollständig umgesetzt wird.“ Die Hilfen für die Ukraine werden derzeit von den US-Republikanern blockiert.
„Sieg in der Europäischen Union errungen“
In der EU ist es Ungarn, das ein Veto für weitere Unterstützung gegen die russische Invasion einlegte. Selenskyj erklärte, er wolle sich mit dem ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orban treffen, um „Lösungen zu finden“. Das sei nur eine Frage der Zeit. „Was die Europäische Union betrifft: Nun, es stand viel auf dem Spiel, wirklich viel. Wir haben einen Sieg in der EU errungen, über 50 Milliarden Euro. Ich bin sicher, dass wir das erreicht haben“, so Selenskyj.
Die Ukraine werde außerdem nächstes Jahr eine Million Drohnen herstellen. In seiner Rede appellierte er an den Kampfgeist seiner Landsleute: Je größer der Widerstand der Ukrainer, desto eher könne der Krieg beendet werden.
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