Angst vor Chemiewaffen
Russische Angriffe auf Städte erschüttern Ukraine
In der vergangenen Nacht hat Russland wieder ukrainische Städte mit Angriffen überzogen. Betroffen war auch die Hauptstadt Kiew, die nun in diesem Monat bereits die fünfte russische Attacke verzeichnen muss. Unterdessen steigt die Angst vor Chemiewaffen-Einsätzen durch Moskau.
Der Staatliche Dienst der Ukraine für Notfallsituationen (ukrainisch Державна служба України) vermeldete eine der größten Attacken auf die Region Cherson. Sowohl in der gleichnamigen Stadt als auch im Umland seien Objekte kritischer Infrastruktur, eine Schule, ein Postamt, ein Lager und ein Wohnhaus unter Beschuss geraten.
Auf einem Firmengelände seien sechs Fahrzeuge in Flammen aufgegangen. Bei den Löscharbeiten hätten die ukrainischen Feuerwehrmänner mehrmals Schutz suchen müssen, da die gefürchtete russische Armee ihre Attacken fortsetzte. Mindestens neun Menschen wurden verletzt, darunter vier Kinder, wie der Bürgermeister von Cherson Roman Mrotschko im Onlinedienst Telegram mitteilte.
Shahed-Kampfdrohnen suchten Kiew heim
Aus Kiew erklärte der Militärverwaltungschef Serhij Popko, mehrere Kampfdrohnen vom Typ Shahed aus iranischer Produktion seien von der Luftabwehr abgefangen worden. Ersten Erkenntnissen zufolge habe es keine Opfer oder Schäden in der Hauptstadt gegeben, erläuterte er auf Telegram. Der Angriff sei vom Schwarzen Meer aus durchgeführt worden.
Der ukrainischen Armee zufolge wurden insgesamt 19 Shahed-Drohnen von der von Russland annektierten Halbinsel Krim aus abgefeuert, von denen 18 zerstört wurden.
Schaurige Aufnahmen aus Charkiw
Charkiws Bürgermeister Ihor Terechow berichtete von mindestens zwei Einschlägen in der Nähe von Wohngebäuden. Dabei sei ein Transportdepot getroffen worden, das bereits bei vorigen russischen Angriffen zerstört worden sei, schrieb er auf Telegram. Angaben zu möglichen Opfern machte er nicht. Nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe handelte es sich bei den Geschossen um Boden-Luft-Raketen vom Typ S300, die aus der russischen Grenzregion Belgorod abgefeuert wurden.
Angst vor Chemiewaffen-Einsatz
Moskau hat seine nächtlichen Angriffe auf ukrainische Städte in den vergangenen Wochen wieder intensiviert. Seit Beginn des russischen Angriffskriegs besteht zudem die Sorge, Russland könnte in der Ukraine auch Chemiewaffen einsetzen. Nun haben ukrainische Soldaten von der Front dem US-Fernsehsender CNN berichtet, in den vergangenen Wochen sei ein ätzendes und entflammbares Gas von Drohnen auf die ukrainischen Linien abgeworfen worden.
Der Sender berief sich auch auf Angaben eines Geheimdienstmitarbeiters und eines Sanitäters. Die Russen setzten das Gas offenbar ein, um Panik unter den ukrainischen Soldaten auszulösen, bevor sie beschossen werden, hieß es. Die Angaben konnten zunächst nicht unabhängig überprüft werden.
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