Instrumente Gottes

Diese Prachtstück bürgt für Qualität

Oberösterreich
21.12.2023 16:00

Zur Mette am 24. Dezember hört man im Stift Sankt Florian elf Glocken des Hauptgeläuts. Harald Ehrl erkennt jede einzelne am Klang, der sich bei Temperatur oder Nebel verändert. Vor allem an klaren Wintertagen klingen die Instrumente Gottes besonders schön.

Am schönsten klingen sie an klaren Wintertagen.“ Kustos Harald Ehrl blickt zu „seinen“ Glocken empor. Und der Stolz in seiner Stimme ist dabei nicht zu überhören. „Ihre Geschichte beginnt mit schriftlichen Dokumenten. Im ältesten Totenbuch unseres Hauses aus dem 12. Jahrhundert ist eine Notiz mit den Worten: ,An diesem Tag wurde unsere Glocke gegossen‘“, vorhanden. Wenn ein Mitbruder krank war, wurde genau beschrieben, welche Glocken geläutet wurden“, so Ehrl.

Die „Musikinstrumente Gottes“ haben es dem gebürtigen Tiroler sichtlich angetan. „Wir haben zwei Glocken aus dem Jahr 1318 und zwei aus 1319. Insgesamt haben wir sechs Glocken, die über 700 Jahre alt sind. Das ist in Österreich einzigartig.“

Marienglocke von einzigartiger Qualität

Und genau das ist es, was zum Klangbild von Sankt Florian gehört. „So wie das Rauschen oder das Sirren der Reifen von der Umfahrungsstraße oder in einer ländlichen Gemeinde das Muhen der Kühe.“ Über die Marienglocke aus dem Jahr 1318 spricht der Kustos der Stiftssammlungen in St. Florian voller Würde. „Der Guss ist von einzigartiger Qualität, da kann sich jeder Glockengießer heute noch was abschauen. Die Oberfläche, die Grate der Schriften. Unglaublich.“ Die größte Glocke im Stift hat 8845 kg, einen Durchmesser von 2,45 Meter. Sie ist damit die größte historische Glocke Österreichs, also eine, die vor 1945 entstanden ist. „Die Pummerin hat 21.000 Kilo, wurde aber erst 1952 gegossen“, nickt Ehrl.

Harald Ehrl bei der großen Glocke der St. Florianer Stiftsbasilika, er kennt jede einzelne Glocke an ihrem Klang. (Bild: Markus Wenzel)
Harald Ehrl bei der großen Glocke der St. Florianer Stiftsbasilika, er kennt jede einzelne Glocke an ihrem Klang.

Zu Weihnachten läuten zur Mette elf Glocken

22 Glocken beherbergt das Augustiner Chorherrenstift insgesamt. Das Hauptgeläut in den Türmen besteht aus zwölf und das Chorgeläut aus zehn. Die Läuteordnung ist je nach Kirchenjahreszeit und Anlässen verschieden. „Ich kenne jede Glocke. Je nach Temperatur oder Nebel entfaltet sich der Klang ein wenig anders“, so Ehrl. Zu Weihnachten läuten zum Chorgebet alle zehn Chorglocken. Zur Mette und zum Pontifikalamt dieses Tages elf Glocken des Hauptgeläutes.

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.



Kostenlose Spiele
Vorteilswelt