„Harry Potter“-Stunt

„Du lebst erst, wenn du knapp dem Tod entrinnst“

Daniel Radcliffe hält Kontakt zu David Holmes.

(Bild: Sky)

David Holmes brach sich als Double von Daniel Radcliffe bei einem „Harry Potter“-Stunt das Genick. Seitdem ist er vom Hals abwärts gelähmt. Die Doku „The Boy Who Lived“ auf Sky rollt den Fall nochmals auf - der „Krone“ verriet Holmes, ob er seinen riskanten Job bereut. 

„Krone“: Sie haben sich bei den Dreharbeiten zum vorletzten „Harry Potter“-Film im Jahr 2009 als Stunt Double von Daniel Radcliffe schwerst verletzt und sind seitdem gelähmt. Warum war es Ihnen wichtig, nach all den Jahren Ihre Geschichte in der neuen Sky-Doku „David Holmes: The Boy Who Lived“ zu erzählen?

David Holmes: Na ja, „Harry Potter“ bedeutet vielen Menschen sehr viel. Daher wollte ich ursprünglich nicht so viel Aufmerksamkeit auf etwas lenken, was in dem Zusammenhang negativ ist. Jetzt, wo das Publikum von damals erwachsen geworden ist, möchte ich meine Geschichte und meine Reise aber teilen. Daniel Radcliffe selbst hat mich überzeugt. Wir haben vier Jahre an dem Dokufilm gearbeitet, und bisher hatte ich nur fantastische Rückmeldungen dazu.

David Holmes ist mittlerweile 40 Jahre alt und hat viele Operationen hinter sich.

(Bild: Sky)

Sie waren jahrelang Stunt Double bei „Harry Potter“. Zu Beginn waren Sie selbst erst elf Jahre alt. Hatten Sie bei dieser Arbeit nie Angst?

Es gibt ein Sprichwort: Du lebst erst wirklich, wenn du knapp dem Tod entrinnst. Das war immer mein Motto, und ich stehe immer noch dazu. Ich habe meinen Job geliebt, ich liebe es, etwas zu riskieren. Auch jetzt noch. Ob es Tauchen ist oder ein Helikopter-Flug: Ich bin dabei!

Würden Sie wieder als Stuntman arbeiten, wenn Sie gesund werden würden?

Wenn meine Beine wie durch ein Wunder wieder funktionieren würden, wäre ich sofort wieder dabei. Aber ich mache mir keine Illusionen oder warte auf das Unmögliche, sondern versuche, als beeinträchtigte Person ein gutes Leben zu haben.

Wie würden Sie Ihre Freundschaft mit Daniel Radcliffe beschreiben?

Während der Dreharbeiten war er wie mein kleiner Bruder, dem ich zweimal die Woche kleine Stunts beigebracht habe. Mittlerweile ist er einer meiner besten Freunde geworden. Ich bin stolz auf ihn und auf das, was er aus sich gemacht hat.

Die jungen Zauberlehrlinge in „Harry Potter“ werden Häusern zugeteilt. Welchem würden Sie angehören?

Gryffindor! Schließlich habe ich ganz oft Harry Potter selbst gespielt. Aber ich wäre auch mit Slytherin ganz zufrieden...

„David Holmes: The Boy Who Lived“, ab 24. Dezember auf Sky X