Per Schiff

Zyperns Regierung schickt Hilfsgüter an Gaza

Ausland
20.12.2023 20:40

In den kommenden Tagen sollen von Zypern aus Hilfslieferungen an die Bevölkerung im Gazastreifen verschifft werden. Das teilten die Außenminister Israels und Zyperns nach einem gemeinsamen Treffen am Mittwoch mit. Derzeit wird der Hafen von Larnaka inspiziert.

Daran nehmen auch israelische Fachleute teil. Die Regierungen Zyperns, Israels und Ägyptens hatten bereits seit Wochen diskutiert, einen Hilfskorridor einzurichten. Probleme bereitete vor allem die Frage, wie gewährleistet werden kann, dass die Hilfsgüter nicht der Terrororganisation Hamas in die Hände fallen. „In den nächsten zwei Tagen werden alle Einzelheiten geklärt sein“, sagte der israelische Außenminister Eli Cohen.

Vergangenen Samstag war erstmals ein britischer Frachter der Kriegsmarine aus Larnaka mit 80 Tonnen Hilfsgütern für die Zivilbevölkerung im Gazastreifen in See gestochen. Dabei soll es sich um eine Art Testfahrt gehandelt haben. Die Route blieb aus Sicherheitsgründen geheim. Unklar ist zudem, ob und wie die Fracht gelöscht wurde. Frankreichs Regierung hat ebenfalls Hilfsgüter für die Zivilbevölkerung in den Palästinensergebieten angekündigt (siehe Video oben).

Von links: Zyperns Außenminister Konstantinos Kombos und sein israelischer Kollege Eli Cohen (Bild: AP)
Von links: Zyperns Außenminister Konstantinos Kombos und sein israelischer Kollege Eli Cohen
Ein Mann beim Einladen der Hilfsgüter in Zypern (Bild: AFP)
Ein Mann beim Einladen der Hilfsgüter in Zypern

Lebensmittel aus Jordanien angekommen
Unterdessen erreichte der erste direkte Hilfskonvoi aus Jordanien den Gazastreifen. Laut dem Welternährungsprogramm (WFP) wurden 750 Tonnen Lebensmittel geliefert. „Dieser entscheidende erste Schritt könnte den Weg für einen nachhaltigen Hilfskorridor durch Jordanien ebnen“, heißt es.

Den Menschen in den Palästinensergebieten fehlt es unter anderem auch an Wasser. Kinder haben laut dem Kinderhilfswerk UNICEF nur 1,5 bis 2 Liter Wasser pro Tag. Zum Überleben, beispielsweise für Trinken, seien mindestens drei Liter nötig.

Arbeitslosigkeit massiv gestiegen
Eine weitere Herausforderung ist fehlendes Geld. Seit Kriegsausbruch gingen der UNO-Arbeitsorganisation ILO nach mindestens 66 Prozent der Arbeitsplätze im Gazastreifen verloren. Das entspricht 192.000 Jobs. Im Gazastreifen haben jetzt drei Viertel der erwerbsfähigen Bevölkerung keine Arbeit mehr. Im Westjordanland fielen vergleichsweise weniger Arbeitsstellen weg - rund 32 Prozent.

Im Vorjahreszeitraum lag die Rate in den Palästinensergebieten noch bei 24 Prozent.

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