Für Österreichs im Ausland tätige Profisportler ist Weihnachten daheim oftmals kein erfüllbarer Wunsch. Die Bewerbspausen sind kurz, so auch in der Eishockeyliga NHL und Basketballserie NBA. Marco Rossi bestritt am 23. Dezember mit Minnesota Wild das Heimspiel gegen die Boston Bruins, Jakob Pöltl war ebenfalls am Samstag mit den Toronto Raptors vor Heimfans gegen Utah Jazz im Einsatz. Schwimmer Felix Auböck darf dank guter Planung auf zwei Kontinenten feiern.
Der Vorarlberger Eishockeyprofi Rossi ist nach drei spielfreien Tagen schon wieder am 27. gegen Detroit Red Wings im Einsatz, ebenso Pöltl, der zu den Washington Wizards muss. „Ich schätze es sehr, dass meine Familie in Toronto ist und auch über Weihnachten hier sein wird. Die freien Tage können genutzt werden, um ein bisschen gemeinsam Zeit zu verbringen und Weihnachten zu feiern“, sagte Pöltl.
Weihnachten in der Fremde ist auch für Basketballer Luka Brajkovic nicht mehr außergewöhnlich. Von 2018 bis 2021 hatte der Vorarlberger die Feiertage in den USA verbracht, wo er am Davidson College studierte. Im vergangenen Jahr beging er das Fest - mit Familie - an seiner ersten Station als Profi im spanischen Lugo. Diesmal steht am 23. Dezember noch ein Meisterschaftsspiel in Athen für ihn und seinen Club Kolossos Rhodos an.
Nur Telefonate möglich
Er werde demnach erst in der Nacht auf den Heiligen Abend auf die griechische Ferieninsel zurückkehren, wo er in Faliraki wohnt, sagte der 24-Jährige zur APA - Austria Presse Agentur. Einen Christbaum wird Brajkovic in seinem Apartment mit Blick aufs Meer nicht aufstellen. Jedenfalls geplant seien Telefonate mit seiner Familie in Feldkirch und mit Freunden. Nicht ausschließen wollte der Power Forward kurzfristig anberaumte Treffen mit Teamkollegen, die wie er Weihnachten allein auf Rhodos verbringen.
Eishockeyspielerin Theresa Schafzahl ist mit 18 Jahren nach Nordamerika an die University of Vermont, in den fünf Jahren an der Uni über die Feiertage aber heim nach Weiz gereist. Heuer gibt es für die 23-Jährige erstmals Weihnachten in der Fremde. Schafzahl bereitet sich mit dem Team von Boston für den Start der neuen Frauen-Profiliga PWHL zu Jahresbeginn vor. Vier Tage haben die Spielerinnen frei, eine Heimreise zahlt sich da nicht aus. „Diese Weihnachten komme ich nicht nach Österreich, das ist schade. Aber es sind auch andere Europäerinnen oder Kanadierinnen und Amerikanerinnen von weiter weg in der Mannschaft. Es werden viele Spielerinnen da sein, wir werden was gemeinsame angehen“, erklärte Schafzahl.
Weiterflug am Christtag
Schwimmer Felix Auböck ist rund eine Woche vor dem Heiligen Abend nach Österreich gekommen, wo er das Fest wie jedes Jahr mit der Familie feiert. Tradition hat aber auch sein Weiterflug am Christtag. „Ich habe das Glück, dass in den USA am 25. gefeiert wird, sagte der seit Dienstag 27-Jährige.“ Durch die Zeitverschiebung ging es sich immer aus, dass er dort mit seiner US-Freundin Catie de Loof ein zweites Mal Weihnachten gefeiert hat. Länger Pause als über die Feiertage hat Auböck diesmal nicht, das Training für die Februar-WM steht an.
O Palmenbaum heißt es für den Ex-Tennis-Weltranglistendritten Dominic Thiem. Der Niederösterreicher absolviert in der Advent- und Weihnachtszeit ein Vorbereitungscamp in Dubai, für ihn geht es am 25. Dezember weiter nach Australien.
Weihnachten am Golfplatz
Eine steirische Weihnacht gibt es hingegen für Vielflieger Lukas Nemecz. Zwischen dem Saisonbeginn Ende November in Australien und den Jänner-Turnieren der World Tour in den Arabischen Emiraten verbringt der Golf-Profi das Jahresende mit seiner Familie in Graz. Über die Feiertage werden Driver und Putter zur Seite gelegt. „Ich stehe Weihnachten sicher nicht am Golfplatz. Ich habe das einmal gemacht, am 26. Dezember in Loipersdorf bin ich Golfspielen gegangen. Ich habe noch nie in meinem Leben so viele Leute am Golfplatz gesehen“, meinte der 34-Jährige.
Gelegenheit zum letzten Durchatmen vor der am 11. Jänner beginnenden EM in Deutschland gibt Weihnachten Kiel-Legionär Mykola Bilyk. Es ist zudem ein ungewohntes und deswegen umso schöneres Gefühl. „Normalerweise haben wir Spiele zwischen Weihnachten und Silvester und keine Zeit, nach Hause zu fahren. Wir werden heuer mit unseren Familien feiern und nach einer gefühlten Ewigkeit erstmals wieder in Wien.“
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