Eines ist gewiss: Die Klimakleber der Letzten Generation wissen, wie sie für Aufregung sorgen können. So auch am Mittwochabend auf dem Christkindlmarkt im Türkenschanzpark in Wien. Im Bikini versammelten sich die Aktivisten dort am Punschstand. Warum? „Es hatte im Dezember bereits 17 Grad“, freut sich eines der Mitglieder. Natürlich hat diese Aussage einen ironischen Unterton ...
Punsch trinken im Bikini: Mit dieser Aktion sorgte die Letzte Generation am Mittwoch am Christkindlmarkt im Türkenschanzpark für Wirbel. „Das sieht jetzt vielleicht lustig aus, aber wenn wir irgendwann an einem Punkt sind, wo die Klimakrise nicht mehr abwendbar ist, wird uns das Lachen vergehen“, betont eine der Aktivistinnen in einem Videobeitrag der Gruppierung.
„Endlich im Badeanzug Glühwein trinken“
Satirisch zeigen die Aktivisten mit ihrer Aktion am Mittwoch, wie rosig sich viele Menschen die Folgen der Erderhitzung vorstellen: „Es hatte im Dezember bereits 17 Grad - endlich kann ich im Badeanzug Glühwein trinken - danke Karl Nehammer!”, freut sich Filmstudentin Emilia und bedankt sich mit ironischem Unterton beim Bundeskanzler.
Aktivistin erklärt Auswirkungen der Erderhitzung
Was drei Grad mittlere Erderhitzung tatsächlich bedeuten, erklärt Pressesprecherin Anna Freund: „Hitze, Dürre, Überschwemmungen und Muren reduzieren die bewohnbare und nutzbare Landfläche, und zu Hunger und Infektionskrankheiten drohen soziale und militärische Konflikte. Unsere Demokratie und der Rechtsstaat sind in Gefahr.“ Sie kritisiert, dass Österreich genau auf diese plus drei Grad zusteuere, statt durch Umsetzung der Empfehlungen des Klimarates die vereinbarten Klimaziele einzuhalten.
Neue, klebstofffreie Protestform
„Wir gönnen den Menschen ein Lachen”, erklärt sie die neue, klebstofffreie Protestform der Letzten Generation, „aber wenn man dann liest, dass die Regierung die Klimakatastrophe durch fossile Subventionen weiter anheizt, statt diese wie vom Klimarat empfohlen auslaufen zu lassen, gefriert einem das Lachen trotz der heurigen Rekordtemperaturen“, so Freund. Denn bei drei Grad Erderhitzung würde niemand mehr lachen ...
Ermittlungen gegen 52 Klimakleber
Ob die neuen Protestwege auch mit den aktuellen Ermittlungen gegen einige Aktivisten der Gruppierung wegen des Verdachts der schweren Sachbeschädigung (Paragraf 126 StGB) und Bildung einer kriminellen Vereinigung (Paragraf 278 StGB) zu tun haben, ist ungewiss. Am Donnerstag hat die Staatsanwaltschaft Wien konkrete Zahlen dazu bekannt gegeben. Demnach laufe ein Verfahren gegen 52 Personen, erklärte Sprecherin Nina Bussek von der Staatsanwaltschaft Wien - „davon gegen 29 Beschuldigte auch wegen Paragraf 278 StGB“.
Bisher war bei der Staatsanwaltschaft stets nur die Rede von „einem Verfahren gegen mehrere Personen“ gewesen. Die Letzte Generation sprach am Donnerstag von einer „Ausweitung der Ermittlungen“. Das Verfahren steht in Zusammenhang mit den November-Protesten der Klimaschutzgruppe. Dabei hatten sich die Protestierenden mit einer Sand-Superkleber-Mischung auf der Südautobahn (A2) und am Wiener Ring festbetoniert.
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