In den Führungsetagen der Signa-Gruppe wird weiter kräftig abgebaut. Nun ist der Beirat der insolventen Signa Holding komplett aufgelöst worden. Dort saßen etwa die ehemaligen Spitzenpolitiker Alfred Gusenbauer und Susanne Riess-Hahn.
Wie die „Krone“ am Dienstag berichtete, wurde der Vertrag zwischen Signa und Ex-Kanzler Alfred Gusenbauer (er soll bis zu sieben Millionen Euro Beraterhonorare bekommen haben) schon im Vorfeld gekündigt. Zudem wurde bekannt, dass der frühere SPÖ-Chef auch sein Strabag-Aufsichtsratsmandat mit Jahresende zurücklegen wird.
Signa-Beirat: Benko war bis zum Abgang Vorsitzender
Der Signa-Beirat wurde 2013 gegründet, René Benko war bis zu seinem Abgang im November 2023 Vorsitzender der Gremiums.
Auch Group Executive Board und Signa-Retail-Beirat sind Geschichte
Ebenfalls Geschichte ist das Group Executive Board der Holding, das für die operative und strategische Führung verantwortlich war. Mitglieder im vierköpfigen Executive Board, dem der Signa-Retail-Verantwortliche Dieter Berninghaus vorstand, waren der Geschäftsführer der Signa Holding, Christoph Stadlhuber, sowie Wolfram Keil und Timo Herzberg. Berninghaus hatte darüber hinaus den Vorsitz im nun ebenfalls aufgelösten fünfköpfigen Beirat der Signa Retail, der als Gremium für die Steuerung der einzelnen Retail-Gesellschaften diente.
Bauträgerfirma der Signa Development beantragte Sanierungsverfahren
Unterdessen steht eine weitere Firma der finanziell angeschlagenen Signa-Gruppe vor der Insolvenz. Die Bauträger-Tochter BAI Bauträger Austria Immobilien GmbH der nicht insolventen Signa Development hat am Handelsgericht Wien die Eröffnung eines Sanierungsverfahrens ohne Eigenverwaltung beantragt, wie der Alpenländische Kreditorenverband und der Kreditschutzverband KSV1870 am Mittwochabend mitteilten. Die aktuellen Verbindlichkeiten sollen laut KSV1870-Informationen zu Liquidationswerten bei rund 4,55 Millionen Euro liegen. Von dem bevorstehenden Sanierungsverfahren seien 17 Mitarbeiter sowie 36 Gläubiger betroffen.
Unklarheit in Korneuburg wegen Werftgelände
Bei der Stadt Korneuburg (NÖ) herrscht zudem Unklarheit, ob Signa als Partner für die Pläne um das Alte Werftgelände erhalten bleibt. Es gebe keine Informationen vom Immobilienkonzern, berichtete der ORF Niederösterreich am Donnerstag. Die Stadt wolle jedoch unbedingt am Projekt festhalten „und zur Not mit einem anderen Partner bauen“.
„Wir wissen nicht, wie es mit Signa weitergeht“, wurde der Geschäftsführer des Stadtentwicklungsfonds SEFKO, Roland Raunig, zitiert. Sollte auch die Signa Development in ein Insolvenzverfahren schlittern, könnte die Projektgesellschaft für die Werft Korneuburg verkauft werden. Man werde auch mit einem neuen Partner - dem entsprechenden Käufer der Gesellschaft - bauen, so Raunig.
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